Seite:Lucians Werke 0181.jpg

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Apoll. Sie thaten nicht klug, Merkur: denn auf diese Art werden sie sich nicht einmal zu Gesichte bekommen, was sie doch wohl, wie es scheint, am meisten wünschten. Wie wäre das auch möglich, da der Eine bei den Göttern lebt, während der Andere unter den Verstorbenen ist? – Uebrigens treiben ja Alle von uns irgend eine den Göttern oder den Menschen nützliche Kunst: ich weissage, Aesculap heilt, du lehrest ringen und bist der beste Meister dieser Kunst, Diana entbindet: was werden denn nun diese für ein Geschäft bekommen? Oder werden die starken Bursche nichts bei uns zu thun haben, als müßig zu liegen und zu schmausen?

Merkur. Keineswegs: es ist ihnen aufgegeben, dem Neptun zu Diensten zu seyn, das Meer zu bereuten, und wo sie irgendwo einen Schiffer in Gefahr sehen, sich auf das Fahrzeug zu setzen und die Schiffenden zu retten.

Apoll. Wahrlich, Merkur, ein schönes und heilsames Geschäft!


Meergöttergespräche.
I. Polyphem.
Doris. Galatea.

1. Doris. Dein schöner Liebhaber, Galatea, der sicilische Schäfer, soll ja, wie die Leute sagen, ganz rasend in dich verliebt seyn.

Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 181. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0181.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)