Seite:Lucians Werke 0355.jpg

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Käufer. Ich verstehe nicht, was du mit diesen Urbildern da meinst.

Sokrates. Kein Wunder. Du bist blind an den Augen des Geistes. Ich hingegen sehe die Urbilder von dir und mir und allen Gegenständen: mit einem Worte, ich sehe alles doppelt.

Käufer. Du bist ein gelehrter scharfsichtiger Mensch; ich muß dich kaufen. – Wie viel forderst du für ihn?

Merkur. Zwei Talente.

Käufer. Ich nehme ihn darum. Den Betrag werde ich demnächst berichtigen.

Merkur. Wie ist dein Name?

Käufer. Dio aus Syracus.

Merkur. Nehme ihn, ich wünsche Glück. –

19. Nun komm du heran, Epicuräer! Wer hat Lust zu ihm? Er ist ein Schüler des Lachers dort und jenes Betrunkenen, die ich vorhin ausgeboten hatte; aber das hat er vor ihnen voraus, daß er noch um etwas gottloser ist. Uebrigens ist er ein angenehmer Geselle, der gerne was Gutes ißt.

Käufer. Wie hoch kommt er zu stehen?

Merkur. Zwei Minen.

Käufer. Da sind sie. Aber, daß ich’s nicht vergesse, was ißt er denn am liebsten?

Merkur. Süße Sachen, Alles, was nach Honig schmeckt, besonders aber trockene Feigen.

Käufer. Da soll Rath werden: ich will ihm karische Feigenkuchen kaufen, bis er genug hat.

20. Jupiter. Rufe einen Andern; dort den glattgeschornen, sauersichtigen Burschen aus der Stoa.

Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke: Die Versteigerung der philosophischen Orden. Stuttgart: J. B. Metzler, 1827–1832, Seite 355. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0355.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)