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nicht am rechten Orte, doch gewiß) von der besten Vorbedeutung war.

2. Bei’m Beginnen dieses Geschäftes glaubte ich zwar, mich an einen sehr schwierigen Gegenstand gemacht zu haben. Allein mit jedem Schritte fand ich mehr, was ich Alles für meine Sache sagen konnte. Bevor ich jedoch Dieses ausführe, will ich über die Ausdrücke: χαῖρειν, εὖ πράττειν und ὑγιαίνειν, das Nöthige vorausschicken.

Das χαῖρε ist schon ein alter Gruß. Man brauchte ihn nicht bloß des Morgens, und wenn sich Bekannte trafen; sondern auch Solche, die sich zum Erstenmale sahen, begrüßten sich so, wie in der bekannten Stelle:[1]

Χαῖρ᾿, ᾦ δυνάστα τῆςδε γῆς Τιρυνθίας.

Eben so, wenn man nach der Mahlzeit bei’m Weine gesellige Gespräche begann; wie dort Ulysses, wo er den Vortrag, wegen dessen er an Achilles abgesendet worden war, mit den Worten anfängt:

Χαῖρ’, Ἀχιλεῦ, δαιτὸς μὲν ἐΐσης οὐκ ἐπιδευεῖς.[2]

Auch sogar Abschiednehmende gebrauchten dieses Wort, wie Empedokles:

Χαίρετ’· ἐγὼ δ᾿ ὔμμιν θεὸς ἄμβροτος, οὐκ ἔτι θνητός[3]


  1. Wahrscheinlich aus irgend einem verloren gegangenen Trauerspiel. Wörtlich zu deutsch: „Freude (Heil) dir, o Herrscher dieses Tirynthischen Landes!“
  2. Il. IX, 225: „Freude [Heil dir] Pelid’: an des Mahles gemeinsamer Fülle gebricht’s nicht!“
  3. Empedokles bei Philostratus (Leb. d. Apoll. I, 1.): „Freut euch hinfort! Ein unsterblicher Gott, kein Sterblicher länger Bin ich –“
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 499. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0499.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)