Seite:Lucians Werke 0715.jpg

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jenem viele Heerden Delphine davongeführt. So viel konnte ich wenigstens aus ihrem wechselseitigen Geschrei vernehmen, wodurch ich auch die Namen dieser beiden Könige erfuhr. Das Ende von der Sache war, daß Aeolocentaurus siegte, ungefähr hundert und fünfzig feindliche Inseln in den Grund bohrte, drei andere aber, sammt der Mannschaft, in seine Gewalt bekam: die übrigen hatten sich allmählig zurückgezogen und das Weite gesucht. Die Sieger verfolgten sie zwar eine Strecke weit, kehrten aber, da es Abend wurde, wieder zu den versunkenen Inseln zurück, bekamen die meisten derselben in ihre Gewalt, und retteten auch die ihrigen: denn auch von ihrer Seite waren nicht weniger als achtzig untergegangen. Hierauf errichteten sie ein Siegesdenkmahl, indem sie eine der feindlichen Inseln über dem Kopfe des Wallfisches aufspießten, und brachten die Nacht in der Umgebung des Ungeheuers zu, nachdem sie zuvor ihre Inseln mit Tauen an dem Körper desselben befestigt und dicht dabei vor Anker gelegt hatten; zu welchem Behuf sie sich einer überaus großen und dauerhaften Art gläserner Anker bedienten. Des andern Tages verrichteten sie ein feierliches Opfer auf dem Rücken des Wallfisches, begruben ihre Todten auf ebendemselben, und fuhren dann jubelnd, und, wie es mir vorkam, Siegeslieder singend, von dannen. So war der Verlauf dieser Inselfahrt.

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 715. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0715.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)