Seite:Lucians Werke 0911.jpg

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Der Eunuch.
Pamphilus. Lycinus.

1. Pamphilus. Woher Lycinus? warum so lustig? Du siehest zwar auch sonst immer sehr aufgeräumt aus; aber dießmal muß es etwas ganz Besonderes seyn: du lachst ja unaufhörlich.

Lycinus. Ich komme eben vom Markte: du sollst mir aber bald mitlachen, wenn ich dir erzählen werde, was für einen schnakischen Rechtshandel zwischen zwei Philosophen ich mit angehört habe.

Pamphilus. Eine saubere Geschichte, zwei Philosophen mit einander im Prozesse! anstatt daß sie, auch wenn die Sache noch so wichtig wäre, ihre Beschwerde hübsch friedlich mit einander beseitigen sollten.

2. Lycinus. O mein lieber Pamphilus, wie kämen doch Die zu einem friedlichen Verfahren! Sie sind so hitzig an einander gerathen, daß sie sich heiser schrieen, und mit ganzen Ladungen von Schimpfwörtern sich überschütteten.

Pamphilus. Was war denn der Gegenstand ihres Zankes? Wohl der gewöhnliche, die Verschiedenheit ihrer Lehrsätze?

Lycinus. Nichts weniger! dießmal war es etwas ganz anders. Sie sind Beide Eines Glaubens und von einer

Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 911. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0911.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)