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Lucius
oder der Esel.[1]

1. Ich machte einst eine Reise nach Thessalien, wo mein Vater mit einem gewissen Manne in Geschäften stand, die ich für ihn besorgen sollte. Ein Pferd trug mich und mein Gepäcke, und ein einziger Sklave folgte mir zu Fuße. So zogen wir unseres Weges, als mir mit einigen Leuten aus Hypata, einer Stadt Thessaliens, zusammentrafen, die eben im Begriffe waren, nach Hause zu reisen. Wir schloßen uns an sie an, und legten auf diese Weise den, sonst sehr beschwerlichen, Weg in leidlich kurzer Zeit zurück. Als wir schon ziemlich nahe an jener Stadt waren, fragte ich meine Thessalier, ob sie nicht in Hypata einen gewissen Hipparchus kennten, an den ich ein Empfehlungsschreiben hatte, und bei dem ich meinen Abstand nehmen wollte. Sie versicherten mich, ihn recht gut zu kennen, und bezeichneten mir seine Wohnung: auch sagten sie mir, daß er ein sehr wohlhabender Mann wäre, der übrigens aus übertriebener


  1. Ein schwerlich ächter Auszug aus einem verloren gegangenen Roman dieses Titels, der höchst wahrscheinlich unsern Lucian zum Verfasser hatte. Der vielgelesene Auszug verdrängte, wie es scheint, das ächte (von Appulejus in den Metamorphosen nachgebildete) Original.
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1045. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1045.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)