Seite:Lucians Werke 1122.jpg

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alle hießen, noch lange ihr Wesen treiben, und ihre Lust am Morden der armen Wanderer haben können. Und hätte sich nicht der brave und weise Eurystheus aus lauterer Menschenliebe auf Kundschaft gelegt, was es in der Welt für Gebrechen gebe, und hätte er nicht diesen seinen Knecht ausgeschickt, einen rüstigen Burschen, der zu allen Arbeiten munter war, wahrlich, Jupiter, dir hätten die stymphalischen Vögel, die Hydra, die Thrazischen Pferde, und alle Tollheiten und Barbareien der Centauren wenig Sorge gemacht.

22. Wir, wenn ich die Wahrheit sagen soll, wir sitzen ganz gemächlich da und geben auf Nichts acht, als ob Niemand komme und unsere Altäre dampfen mache: alles Uebrige lassen wir gehen, wie es geht, und wie es der Zufall eben mit sich bringt. Daher darf uns gar nicht befremden, was wir jetzt erfahren und immer mehr erfahren werden, je mehr die Menschen aufwachen und zur Einsicht kommen, daß sie mit allen ihren Opfern und Prozessionen lediglich Nichts gewinnen. Du wirst mit Nächstem sehen, daß wir Leuten, wie Epikur, Metrodor und Damis, nur zum Gelächter dienen, und daß sie allen Denen, die sich unser annehmen, triumphirend das Maul für immer stopfen. Ihr also, durch deren Schuld die Sache so weit gekommen, ihr habt auch das Verdorbene wieder gut zu machen. Momus hat übrigens wenig zu verlieren: er war ja auch schon damals keiner der Geehrten, als ihr noch in alter Herrlichkeit Opfer die Fülle genoßet.

23. Jupiter. Lassen wir den mürrischen und tadelsüchtigen Alten schwatzen, was er will, ihr Götter. Tadeln,

Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1122.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)