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Jupiter. Was bleibt uns jetzt Anderes übrig, ihr Götter, als hinabzuschauen und zuzuhören? Die Horen sollen den Thorriegel zurückschieben, die Wolken wegschaffen und die Himmelspforte weit aufsperren.

34. Hercules! was für eine Menge Menschen ist zusammengelaufen! – Aber dieser Timokles gefällt mir nur gar nicht: er zittert, und scheint alle Fassung verloren zu haben. Der wird uns heute den ganzen Handel verderben. Es ist augenscheinlich, daß er sich gegen Damis gar nicht halten kann. Darum wollen wir wenigstens thun, was an uns ist, und – für ihn beten, aber

Nur unter uns in der Stille, damit nicht Damis es höre.[1]

35. Timokles. Was sagst du, ruchloser Lästerer, es gebe keine Götter? es gebe keine göttliche Vorsehung?

Damis. Vorerst antworte mir nur auf die Frage: was hast du für einen Grund, Götter zu glauben?

Timokles. Nein, du mußt mir zuerst antworten, Verwünschter!

Damis. Durchaus nicht, es ist an dir.

Jupiter. Bis jetzt hält sich unser Mann wacker: er schreit viel grimmiger als der Andere. Recht so, braver Timokles, herzhaft drauf los geschimpft! Darin liegt deine Stärke. Auf jede andre Weise würde er dir das Maul stopfen, daß du stummer wärest als ein Fisch.

Timokles. Nein ich antworte dir nicht zuerst, so wahr Minerva lebt!


  1. Parodie von Il. VII, 195.
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1132.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)