Seite:Lucians Werke 1208.jpg

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Kothe geübt werden, das Schlüpfrige und Entwischende fest zu halten, lernen sie selbst Dem aus den Händen schlüpfen, der sie fassen will, auch wenn sie ganz in der Enge sind. Ferner scheint der Sand, auf die Haut gestreut, den zu heftigen Schweiß zu hemmen, und so die Kräfte dauernder zu machen, und hält die Winde ab, daß sie nicht, auf die geöffnete Haut wehend, dem Körper schaden möchten. Außerdem streift er den Schmutz heraus und macht den Mann glänzender. Auch möchte ich dir gern Einen der Weißen und im Schatten Auferzogenen nahe herstellen, und Welchen du immer aus den im Lyceum Geübten herausgreifen willst, nachdem er sich den Sand und Koth abgewaschen, darneben, um dich zu fragen, Welchem von Beiden du wünschen würdest gleich zu seyn. Denn ich weiß, daß du gleich auf den ersten Anblick, auch ohne Jeden der Beiden in Thaten zu versuchen, lieber wolltest der Feste und Gedrungene, als so verzärtelt, schlaff und weiß seyn aus Mangel und Flucht des Blutes nach den innern Theilen.

29. Diese Uebungen sind es, mein Anacharsis, die wir mit unsern Jünglingen in der Hoffnung vornehmen, an ihnen Wächter unserer Stadt zu bekommen, und, von ihnen beschützt, im Genusse der Freiheit zu leben. Durch sie siegen wir, wenn Feinde nahen, und sind furchtbar unsern Nachbarn, so daß sie Nichts wagen gegen uns, und die Meisten von ihnen uns Tribut entrichten. Aber auch für das Leben des Friedens werden sie uns so viel trefflicher gebildet; sie setzen ihre Ehre nicht in das Gemeine, kein Müßiggang verleitet sie zu übermüthigem Muthwillen, sondern jene Wettstreite beschäftigen sie rastlos. Und das gemeinsame Gut,

Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1208. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1208.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)