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alt, weil ihre magische Disciplin ihnen eine genaue geregelte Lebensordnung vorschreibt.

5. Sogar ganze Völkerschaften gibt es, die es zu einem höhern Alter bringen, als andere, z. B. die Seren, welche dreihundert Jahre erreichen sollen. Den Grund dieses hohen Alters suchen Einige in der Luft jenes Landes; Andere in der Beschaffenheit des Bodens; wieder Andere aber in ihrer Lebensart, indem sie behaupten, daß das ganze Volk Nichts als Wasser trinke. Von den Bewohnern des Athos liest man, daß sie bis auf hundert und dreißig Jahre leben: eben so sollen auch die Chaldäer über hundert Jahre erreichen; und zwar leben diese von Gerstenbrod, weil dieß ein Mittel sey, das Gesicht zu schärfen. Ueberhaupt sollen bei Diesen ihrer Lebensart wegen auch die übrigen Sinne schärfer seyn, als bei andern Menschen.

6. So viel von ganzen Menschenklassen und Völkerschaften, welchen man wegen ihres Bodens, ihrer Luft, ihrer Lebensart, oder wegen dieser Ursachen zusammengenommen, ein ungewöhnlich hohes Alter zuschreibt. Es wird mir aber nicht schwer werden, auch dich zu der Hoffnung eines hohen Alters zu berechtigen, wenn ich nachweise, daß es in jedem Lande, und unter jedem Himmelsstriche sehr alte Leute gegeben hat, welche durch angemessene Uebungen und eine höchst zweckmäßige Lebensordnung sich bei voller Gesundheit erhalten haben.

7. Ich werde diese meine Aufzählung nach den verschiedenen Ständen eintheilen, und dir vorerst Könige und große Feldherren nennen, vor allen aber unseren großen, hocherhabenen und frommen Kaiser, den ein gnädiges Geschick auf

Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1502. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1502.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)