Seite:Lucians Werke 1539.jpg

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von den Göttern erbitten möchte. Auf diese Art könnten wir uns über das Ermüdende des langen Weges täuschen und uns das Vergnügen machen, in den angenehmsten wachenden Träumen uns zu verlieren, welche uns so viel Glück, als wir selbst wollten, bescheeren würden. Denn Jedem soll freistehen, Maß und Ziel seiner Wünsche selbst zu bestimmen, und die Götter sollen nun einmal Alles gewähren, wenn es dem natürlichen Gang der Dinge auch noch so widerstreitend wäre. Und was das Bedeutendste an der Sache ist, so könnte sie uns statt einer Prüfung dienen, welcher von uns den besten Gebrauch von seinem Reichthum machen würde, indem Jeder durch die Art seiner Wünsche zeigte, was er für ein Mann wäre, wenn er auf einmal reich würde.

17. Samippus. O schön, Timolaus, ich will dir Folge leisten, und sobald die Reihe an mich kommt, wünschen, was mir gefällt. Ob Adimantus auch dabei ist, brauchen wir ihn gar nicht mehr zu fragen, da er ja schon mit einem Fuße in seinem Schiffe steht. Aber auch Lycinus muß seine Zustimmung geben.

Lycinus. Warum nicht? Wir wollen also reiche Leute werden, wenn es nun einmal so seyn soll. Man soll nicht sagen, daß ich zu der gemeinsamen Glückseligkeit scheel sehe.

Adimantus. Je nun, Wer soll den Anfang machen?

Lycinus. Wer anders als du, Adimantus? Nach dir Samippus, dann Timolaus: ich will mir nur das letzte halbe Stadium vor dem Doppelthor für meinen Wunsch vorbehalten, und auch dieses so rasch zurücklegen, als ich kann.

18. Adimantus. Ich kann mich auch jetzt von meinem Schiffe nicht trennen: vielmehr will ich, da ich ja die

Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1539. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1539.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)