Seite:Lucians Werke 1546.jpg

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Metzen bestimmte. Den Göttern ist ja Nichts unmöglich, auch das Ausserordentlichste nicht: und Timolaus hat das Gesetz aufgestellt, daß Keiner Bedenken tragen solle, alles Beliebige sich zu wünschen, als ob die Götter Nichts abschlagen würden. So will ich also ein König werden, aber nicht wie ein Alexander, Ptolemäus oder Mithridates und Andere, die ihre Würde von den Vätern erbten; sondern ich fange vom Räuberhauptmann an, und habe bloß etwa dreißig getreue und entschlossene Gesellen bei mir: Einer um den Andern schlägt sich zu uns, und so werden bald dreihundert daraus, dann tausend, und zehentausend. Endlich wird sich das ganze auf fünfzigtausend Mann schweres Fußvolk und fünftausend Reiter belaufen.

29. Ich werde von Allen einstimmig zum Oberhaupte gewählt, weil ich für den Tüchtigsten und Einsichtsvollsten unter Allen gelte, und darum gerade werde ich größer seyn als alle Könige, weil ich meiner Eigenschaften wegen zum Gebieter einer so großen Macht gewählt worden bin, nicht aber einen durch Verdienste Anderer errichteten Thron geerbt habe. Ein solcher wäre um nichts besser, als der gefundene Schatz des Adimantus, während es weit größeres Vergnügen macht, sich im Besitze einer selbst erworbenen Herrschaft zu sehen.

Lycinus. Wahrlich, Samippus, du verlangst nichts Geringes: zum Gebieter einer Armee von fünfzigtausend Mann erwählt zu werden, bloß weil du der Tüchtigste unter Allen bist: das heißt doch wohl der Gipfel des Glücks. Wer hätte gedacht, daß Mantinéa uns einen so großen König und Feldherrn hervorbringen würde! So tritt denn deine

Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1546. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1546.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)