Seite:Lucians Werke 1813.jpg

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der Griechischen, sondern auch der ausländischen Gottheiten: scheinen diese nicht unbeschoren an Haupt und Bart wie ich, oder werden sie etwa von den Bildern und Malern geschoren dargestellt? Ja Du wirst finden, daß sie meist auch ohne Unterkleider sind, wie ich. Wie willst Du Dir nun herausnehmen, von diesem Aufzug verächtlich zu sprechen, da man ihn sogar an den Göttern anständig findet?



Philopatris.[1]
Triephon. Critias. Cleolaus.

1. Triephon. Was soll das, Freund Critias? Du hast Dich ja gänzlich verändert, gehst hin und her mit


  1. Philopatris d. i. „der es mit dem Vaterland gut meint,“ ein Dialog wahrscheinlich aus der Zeit des Kaisers Julianus, gerichtet gegen Diejenigen unter den Christianern, welche sich unter der Regierung dieses Kaisers als schlimme Bürger erwiesen. Denn es ist die wohlbegründete Meinung der Ausleger vom Scholiasten an bis auf die neuesten Zeiten, daß diese Schrift nicht unseren Lucian, sondern einen Nachahmer desselben zum Verfasser hat, der, bei aller Vertrautheit mit den Schriften und der Manier dieses seines Musters, an Geist und Geschmack doch sehr weit unter ihm stand. Nach Geßners [1814] noch immer nicht widerlegter Vermuthung ist der Verfasser ein jüngerer Lucian, der unter Julian lebte, und an welchen noch ein Brief dieses Kaisers vorhanden ist (Ep XXXII.) S. Gesn. Dissert. de Philop. §. 42. Dagegen behauptet Kestner, Agape S. 418. daß der Philopatris echt und gegen die Montanisten gerichtet sey.
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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1813. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1813.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)