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Cleolaus.

Er ist gefallen, Persiens Stolz und alter Ruhm,
Gefallen Susa’s hohe Burg!
Bald wird sich alles Land Arabia’s
Der Hand des allgewalt’gen Sieger beugen.

29. Critias. So ist’s auf’s Neue wahr,

Daß Gott der Guten nie vergißt,
Daß er sie hebt und stets zum Bessern führt.

Nun, mein lieber Triephon: unser Loos ist aufs lieblichste gefallen. Schon war ich in Kummer und Sorgen, was ich meinen Kindern nach meinem Ableben in meinem Testamente hinterlassen könnte. Denn Du kennst meine Armuth, wie ich die Deinige. Nun aber sind meine Kinder reich genug, da sie in den Tagen dieses Kaisers leben. Wir werden Alles in Fülle haben, und kein Volk soll ferner uns schrecken.

Triephon. Ja, Critias, auch ich hinterlasse den Meinigen das Glück, die Zeiten zu sehen, da Babylon zerstört, Aegypten unterworfen, Persiens Söhne unter unsere Herrschaft gedemüthigt, der Scythen Einfälle gehemmt, und, wollte Gott! für immer abgewehrt worden. Wir aber, die wir den unbekannten Gott der Athener gefunden, wollen mit aufgehobenen Händen zu ihm beten und ihm danken, daß er uns gewürdigt hat, eines so großen Fürsten Unterthanen uns seyn zu lassen. Mögen Andere in ihrer Thorheit schwärmen: wir lassen sie, und sagen mit dem alten Sprichwort: „Was kümmert das den Hippoklides?“[1]


Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1836. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1836.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)