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Charidemus[1]
oder
über die Schönheit.
Hermippus. Charidemus.

1. Hermippus. Als ich gestern, mein lieber Charidemus, einen Spaziergang vor die Stadt machte, theils der Erholung im Freien wegen, theils um desto ungestörter über einen Gegenstand, der mich gerade beschäftigte, nachdenken zu können, begegne ich dem Proxenus, Epikrates Sohn, und da er einer meiner Bekannten ist, redete ich ihn an und fragte, woher er käme und wohin er wollte. Er sagte, auch er sey blos hieher gekommen, um den erheiternden Anblick, den die ländliche Gegend gewähre, und die leichte und reine Luft, die hier wehe, zu genießen; er komme aber aus


  1. Die in vorliegender Schrift enthaltenen Deklamationen über die Schönheit erscheinen uns so trivial, pedantisch und ungeschickt, die Einkleidung von so armseliger Erfindung und so voll von, zum Theil unpassend angebrachten, Reminiscenzen aus Lucianischen Schriften, das Ganze, wenn es Satyre auf eine gewisse Gattung sophistischer Lobredner seyn soll, so schaal, daß wir Lucian’s Geist keineswegs darin zu erkennen vermögen. Auch ist die Unächtheit dieses Dialogs eben so einstimmig, als die des vorhergehenden, angenommen worden. Nur Wieland glaubt ihn als eine Jugendarbeit Lucian’s bezeichnen zu müssen.
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1837. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1837.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)