Seite:Lucians Werke 1839.jpg

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3. Hermippus. Du wirst mich dadurch sehr verpflichten. Doch noch mehr würde ich Dir Dank wissen, wenn Du in Deiner Erzählung ganz von vorn anfangen, und mir sagen wolltest, welches Inhalts die Vorlesung des Androkles war, wie der Gegner hieß, den er besiegte, und wer die Gäste waren, die er zu seinem Feste einlud.

Charidemus. Sein Aufsatz hatte das Lob des Herkules zum Gegenstand, und war von ihm in Folge eines Traumgesichtes, wie er sagte, geschrieben worden. Sein Mitbewerber um den Preis des Aehrenkranzes, oder vielmehr um die Ehre des Sieges war Diotimus aus Megara.

Hermippus. Und was las dieser?

Charidemus. Eine Lobrede auf die Dioskuren, die ihn, wie er erzählte, aus einer großen Gefahr errettet hatten. Er wollte ihnen damit seinen Dank darbringen, um so mehr, da sie ihn durch ihre Erscheinung auf den Spitzen der Masten im mißlichsten Augenblicke gleichsam dazu aufgefordert hätten.

4. Die zahlreichen Gäste bestanden theils aus Verwandten, theils aus sonstigen Bekannten des Androkles. Unter diesen waren die Nennenswerthesten, weil sie die Zierde des ganzen Gastmahles ausmachten und das Lob der Schönheit sprachen, Philo des Dinias Sohn, Aristippus des Agasthenes, und ich selbst. Auch fand sich in unserer Gesellschaft der schöne Cleonymus, Neffe des Androkles, ein gar zartes, etwas eitles Bürschchen, das übrigens Geist besitzt, wie es scheint. Denn er hörte unsern Vorträgen mit vielem Interesse zu. Den Anfang machte Philo, und zwar, indem er folgenden Eingang voranschickte:

Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1839. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1839.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)