Seite:Lucians Werke 1869.jpg

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 Gattin des Olympiers,
 Säugte an des Weltstroms Quellen,
 Thetys aus der reichen Brust.
 Und der Höchste der Kroniden,
 Zeus, gebar aus ew’gem Haupt
 Einst Athene, wilder Schlachten
 Muthbeseelte Lenkerin.

 Aber uns’re hehre Göttin,
 Podagra, die Mächtige,
 Sproßte aus Ophions Lenden,
 Als das alte Chaos floh,
 Und die erste Morgenröthe
 Meldete den ersten Tag:
 Und als ihre Neugebor’ne
 Clotho aus dem Bade hob,
 Lachte ihr der ganze Himmel,
 Jubel scholl durch Aethers Raum,
 Und an Plutons[1] vollen Brüsten,
 Trank sie fröhliches Gedeih’n.


Podagrist.

Mit welchen Bräuchen weiht sie ihre Diener ein?


Der Chor.

Wir ritzen aus den Adern uns kein Blut mit Schwertes Schärfe,
Noch winden wir das freie Haar in Knoten um den Nacken;


  1. Als Gott des Reichthums gedacht.
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1869. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1869.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)