Seite:Lucians Werke 1884.jpg

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Aber Wer selbst sich in Sorgen verzehrt, und zählet und rechnet,
 Haufen auf Haufen nur thürmt, Schätze zu Schätzen gesellt –
Diesen vergleich’ ich der Biene, die stets in den zelligen Waben
 Emsig bereitet den Seim, dessen sich Andre erfreun.


XIII.
Wechsel des Besitzes.[1]

Sonst Achämenides Acker, gehöre ich jetzt dem Menippus:
 Bald jedoch wandere ich wieder zu anderen Herrn.
Vormals wähnete Jener, er habe mich; Dieser auch wähnt es.
 Jeglicher irrt. Mich besitzt Keiner: ich eigne dem Glück.


XIV.
Freundschaft im Glück.

Bist Du beglückt, so liebt Dich die Welt, Dich lieben die Götter,
 Und man gewähret Dir gern, was Du auch immer begehrst.
Strauchelst Du aber und fällst, wie schnell mit des Schicksals Umschwung
 Wendet sich jeglicher Freund! Alles befeindet Dich nun.


  1. In der Anthologie steht dieses Epigramm unter den anonymen. Auch unter den folgenden sind mehrere, die dort dem Lucillius und Anderen zugeschrieben werden. Ich habe sie daher nicht alle aufgenommen.
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1884. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1884.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)