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Ludwig Anzengruber: Der Pfarrer von Kirchfeld. Aus: Ludwig Anzengrubers sämtliche Werke. Band 2


Wallfahrerchor (hinter der Szene, von oben rechts).

O, stärk uns, Herr, an Seel und Leib,
Auf daß wir rüstig kämpfen,
Des Satans höllisch Sündenreich
Und seinen Hohn zu dämpfen!

Wirt (läßt den Schopf Hansels fahren). Da sein s’ schon!

Hansl. Dös is gscheit!

Hochzeitsreigen (hinter der Szene links).

Heirassa, Hochzeit is,
Das is recht schicklich,
Heirassa, brave Leut
Werdn allmal glücklich!

Hansl. Juhu, da sein die a, jetzt kann’s was setzen!


Während die beiden Züge sichtbar werden, nach und nach die Wege herauf- und hinabmarschieren, singen sie da capo, doch gleichzeitig, jeder seinen Chor. Der Gesang bricht momentan ab, wie der Schulmeister sein „Halt!“ schreit; der Zug der Wallfahrer hat dem Hochzeitszug den Weg zu verlegen; sobald beide Züge also stehen, ruft.


Schulmeister. Halt!!! Was für profane Töne schlagen an unsere Ohren?!

Michel (Zugführer des Brautzuges, geputzt mit Bändern und Blumen, eine große Stange tragend, ebenfalls mit Bändern aufgeputzt, an deren Ende ein riesiger Strauß). Na, was gibt’s? Laßts uns ruhig vorbeipassiern und gehts euern Weg!

Schulmeister. Halt, sag ich! Seh ich recht? O, langmütiger Himmel! Altöttinger, hier seht ihr den ganzen Greuel des Unglaubens, der mit der sogenannten

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Ludwig Anzengruber: Der Pfarrer von Kirchfeld. Aus: Ludwig Anzengrubers sämtliche Werke. Band 2. Wien 1922, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ludwig_Anzengrubers_s%C3%A4mtliche_Werke_II_024.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)