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W. K. Abel: Luftschiffer-Aberglaube. In: Die Burg, 2. Jahrgang, S. 188–189

Luftschiffer-Aberglaube. Von W. K. Abel.

In den Ballon-Korb des durch zahlreiche Ballonflüge berühmt gewordenen Italieners Luivinco flüchtete einst eine von einem Falken hart verfolgte Schwalbe. Der Luftschiffer pflegte das Tierchen wieder gesund und erlebte die Freude, daß dasselbe völlig zahm wurde. Seitdem nimmt Luivinco bei seinen Aufstiegen regelmäßig seine Schwalbe mit. Er glaubt fest, daß ihm kein Unglück widerfahren könne, solange er sich von seinem lebenden Talisman nicht trennt.

Der Flieger Moisant gelangte auf ähnliche Art in den Besitz einer glückbringenden Katze, die sich bei jeder Fahrt in einem kleinen, mit Seide gefütterten Körbchen hinter dem Führersitz auf dem Aeroplan befindet.

Moisant war einmal während seiner Ausbildungszeit auf dem Flugplatz in Paris gerade im Begriff aufzusteigen, als eine graue Katze in voller Flucht vor einem Hunde über das Feld jagte und in ihrer Angst auf dem Flugzeug Schutz suchte, wo sie sich an den Stützen der Tragflächen festhielt. In demselben Augenblick

Empfohlene Zitierweise:
W. K. Abel: Luftschiffer-Aberglaube. In: Die Burg, 2. Jahrgang, S. 188–189. Verlag der Paulinus Druckerei, Trier 1914, Seite 188. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luftschiffer-Aberglaube.pdf/2&oldid=- (Version vom 1.8.2018)