Seite:Luther Das Newe Testament Deutzsch 055.jpg

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funff centner vnd sprach? Herr, du hast myr funff centner eyn than sihe da, ich habe da mitt andere funff centner gewonnen, 21 da sprach zu yhm seyn herr, Ey du frumer vnd trewer knecht, du bist vber wenigem trew gewesen, ich will dich vber viel setzen, gang eyn zu deynes herren freud. 22 Do trat auch ertzu, der do zween centner empfangen hatte, vnd sprach, Herr du hast myr zween centner eynthan, sihe da, ich hab mit den selben, zween andere gewonnen, 23 seyn herr sprach zu yhm, Ey du frumer vnd trewer knecht, du bist vber wenigem trew gewesen, ich will dich vber viel setzen, gang eyn zu deynes herrn freude.

24 Da tratt auch ertzu, der eyn centner entpfangen hatte, vnd sprach, Herr, ich wuste, das du eyn harter man bist, du schneyttist wo du nicht geseet hast, vnd samlest, da du nit gestrawet hast, 25 vnd furchte mich, gieng hyn, vnd verparg deyn centner ynn die erden, sihe, da hastu das deyne. 26 Seyn herr aber antworttet vnd sprach zu yhm, du schalck vnd fauler knecht, wustestu das ich schneytte, da ich nicht geseet habe, vnd samle, da ich nicht gestrewet habe, 27 so solltistu meyn gellt zu den wechslern than haben, vnd wenn ich komen were, hette ich das meyne zu myr genommen mit wucher, 28 drumb, nemet von yhm den centner, vnd gebts dem der zehen centner hat. Matth. 13.
Marci. 4.
Luce. 8.
29 Denn wer do hat, dem wirt gegeben werden, vnnd wirtt die fulle haben, wer aber nitt hat, von dem wirt auch das er hat genommen[1] werden, 30 vnd den vnnutzen knecht werfft ynn die eussersten finsternis, da wirt seyn heulen vnnd zeen klappen.

31 Wenn aber des menschen son komen wirt ynn seyner herlickeyt, vnd alle heylige engel mitt yhm, denn wirtt er sitzen auff dem stuel seyner herlickeyt, 32 vnnd werden fur yhm versamlet werden alle volcker, vnd er wirt sie von eynander scheyden, gleych als eyn hirt die schaff von den bocken scheydet, 33 vnd wirt die schaff zu seyner rechten stellen, vnd die bock zur lincken, [114] 34 da wirt denn der konig sagen zu den zu seyner rechten, kompt her yhr gebenedeyeten meynis vatters, ererbett[2] das reich das euch bereytt ist von anbegynn der wellt, 35 denn ich byn hungerig gewesen, vnd yhr habt mich gespeyset, ich byn durstig gewesen, vnd yhr habt mich getrenckt, ich byn eyn gast gewesen, vnnd yhr habt mich beherberget, 36 ich byn nacket gewesen, vnnd yhr habt mich bekleydett, ich byn kranck gewesen, vnd yhr habt mich besuchet, ich byn gefangen gewesen, vnd yhr seyd zu myr komen.

37 Dann werden yhm die gerechten antwortten vnd sagen, Herr, wenn haben wir dich hungerig gesehen vnnd haben dich gespeysset? odder durstig, vnd haben dich getrenckt? 38 wenn haben wyr dich eynen gast gesehen, vnd beherberget? odder nacket, vnd haben dich bekleydet? 39 wenn haben wyr dich kranck adder gefangen gesehen, vnd sind zu dyr komen? 40 vnnd der konig wirt antwortten vnd sagen zu yhn, warlich ich sage euch, was yhr than habet eynem vnter disen meynen geringsten brudern, das habt yhr myr than.

41 Dann wirt er sagen zu den zur lincken, geht hynn von myr yhr vermaledeyten, ynn das ewige fewr, das bereytt ist dem tewffel vnd seynen engelen, 42 ich byn hungerig gewesen, vnd yhr habt mich nicht gespeyset, ich byn durstig gewesen, vnd yhr habt mich nicht getrenckt,
  1. Vorlage: genomnen. Hier nach WA.DB korrigiert.
  2. Vorlage: eerbett. Hier nach WA.DB korrigiert.
Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_055.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)