Seite:Luther Das Newe Testament Deutzsch 075.jpg

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Matth. 15.vnnd Sidon, vnnd gieng ynn eyn haus, vnd wollt es niemant wissen lassen, vnd kund doch nicht verporgen seyn, 25 denn eyn weyb die hatte [164] von yhm gehoret, wilcher tochterlin eyn vnsawbern[1] geyst hatte, vnd sie kam, vnnd fiel nyder zu seynen fussen, 26 vnnd es war eyn kriechisch weyb von Syrophenice, vnnd sie bat yhn, das er den teuffell aus trybe von yhrer tochter, 27 Jhesus aber sprach zu yhr, las zuuor die kinder satt werden, Es ist nit feynn, das man der kynder brott neme, vnd werffs fur die hunde, 28 sie antwortet aber, vnd sprach zu yhm, ia herre Aber doch essen die hundlin vnter dem tisch, von den brosamen der kinder, 29 vnnd er sprach zu yhr, vmb des wortts willen, so gang hyn, der tewffel ist von deyner tochter aus gefaren, 30 vnnd sie gieng hyn ynn yhr haus, vnnd fand, das der teuffel war außgefaren, vnnd die tochter auff dem bette ligend.

31 Vnnd da er widder aus gieng von den grentzen Tyri vnd Sidon, kam er an das Gallileische meer, mitten vnter die grentze der zehen stedte, 32 vnnd sie brachten zu yhm eynen tawben der redet schwerlich, vnd sie baten yhn, das er die hand auff yhn leget, 33 vnd er nam yhn von dem volck, besonders, vnnd legt yhm die finger ynn die oren, vnnd sputzet, vnd ruret seyne zunge, 34 vnd sahe auff gen hymel, sufftzet vnd sprach zu yhm, hephethah, das ist, thu dich auff, 35 vnd also bald, thatten sich seyne orenn auff, vnnd das band seyner zungen wartt los, vnnd redte recht, 36 vnd er verpott yhn, sie solltens niemant sagen, yhe mehr er aber verpott, yhe[2] mehr sies aus breytten, 37 vnnd verwunderten sich vbir die masß, vnnd sprachen, Er hatts alles wol aus gericht, die tawben hatt er horend gemacht, vnnd die sprachlosen redend.

Das Acht Capitel.

1 Zv der zeyt, da viel volcks da war, vnnd hatten nicht zu essen, rieff Jhesus seyne iunger zu sich, vnd sprach zu yhn, 2 mich iamert des volcks, denn sie haben nu drey tage bey myr beharret vnd haben nichts zu essen, 3 vnd wenn ich sie vngeessen von myr heym liesse gehen, so wurden sie verschmachten auff dem wege, denn ettlich waren von ferne komen, 4 vnd seyne iunger antwortten yhm, wo her nemen wyr brot hie ynn der wusten, das wyr sie settigeten? 5 vnd er fragt sie, wie viel brot habt yhr? sie sprachen sieben, [166] 6 vnd er gepot dem volck das sie sich lagerten auff die erden, vnd er nam die sieben brot, vnd dancket, vnd brach sie, vnd gab sie seynen iungern das sie dem volck fur legten, vnd sie legten dem volck fur,Matth. 15.
Matth. 16.
Luce. 12.
7 vnd hatten eyn wenig fisschlin, vnd er benedeyet, vnnd hies das sie die auch fur trugen, 8 sie assen aber vnd worden sadt, vnd huben auff die vbrige brocken, sieben korbe, 9 vnd yhr war die da gessen hatten, bey vier taussent, vnd er lies sie von sich.

10 Vnnd als bald tratt er ynn eyn schiff, mitt seynen iungern, vnnd kam ynn die gegend Dalmanutha, 11 vnd die phariseer, giengen eraus, vnnd fiengen an sich mitt yhm zu befragen, vnnd versuchten yhn vnd begerten an yhm eyn zeychen vom hymel, 12 vnd er erseufftzet ynn seynem

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 69. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_075.jpg&oldid=- (Version vom 24.10.2016)
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