Seite:Luther Das Newe Testament Deutzsch 098.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Das dritte Capitel.

Jnn dem funfftzehenden iar, des keyserthums keysers Tiberij, da pontius Pilatus landpfleger war ynn Judea, vnd Herodes eyn vierfurst ynn Gallilea, vnnd seyn bruder Philippus eyn vierfurst zu Jturea vnd ynn der gegend Trachonitis, vnd Lisanias eyn vierfurst zu Abilene, 2 da Hannas vnd Cayphas hohe priester waren, da geschach der befelh Gottis zu Johannes Zacharias son, ynn der wusten, 3 vnnd er kam ynn alle gegend vmb den Jordan, vnd prediget die tauffe der busße, zur vergebung der sunde, 4 wie geschrieben stehet yn dem buch der rede JsaiasMatth. 3.
Marci. 1.
Jsa. 40,
des propheten, der do saget, Es ist eyne ruffende stymm ynn der wusten, Bereyttet den weg des herren, vnd macht seyne steyge richtig, 5 Alle tall sollen voll werden, vnnd alle berge vnnd hugel [222] sollen ernydrigt werden, vnnd was krum ist soll richtig werden, vnnd was vneben ist soll schlechter weg werden, 6 vnd alles fleysch wirt den heyland Gottis sehen.

Matth. 3.7 Da sprach er nu zu dem volck, das hynaus gieng, das es sich von yhm tauffen liesse, yhr ottern getzichte, wer hatt denn euch so gewiß gemacht, das yhr entrinnen werdet dem zukunfftigen zorn? 8 Sehet zu, thutt rechtschaffene frucht der bus, vnd nempt euch nit fur zu sagen, wyr haben Abraham zum vater, denn ich sage euch, Gott kan Abraham aus disen steynen kinder erwecken, 9 Es ist schon die axt den bawmen an die wurtzel gelegt, wilcher bawm nicht gute frucht bringt, wirt abgehawen vnd ynn das fewr geworffen.

10 Vnd das volck fragt yhn, was sollen wyr denn thun? 11 Er antwort vnnd sprach zu yhnen, wer zween rock hatt, der gebe dem, der keynen hatt, vnd wer speyße hatt, thue auch also.

12 Es kamen auch die zolner, das sie sich teuffen liessen, vnd sprachen zu yhm, Meyster, was sollen denn wyr thun? 13 Er sprach zu yhnen, vbirsetzt die leutt nicht mitt ewer hantierung.

(Gewalt) Gewalt ist offenlicher freuel, Vnrecht, ist wenn man mitt bosen tucken dem andern seyn recht verdruckt vnd schendet.14 Da fragten yhn auch die kriegs leutt, vnd sprachen, was sollen denn wyr thun? vnd er sprach zu yhnen, thut niemant gewalt odder vnrecht vnd last euch benugen an ewrem solde.

Matth. 3.
Marci. 1.
Johan. 1.
15 Als aber das volck ym wahn war, vnnd dachten alle ynn yhren hertzen, ob er villeicht Christus were, 16 antwortet Johannes, vnnd sprach zu allen, ich teuffe euch mitt wasser, Es kompt aber eyn stercker nach myr, dem ich nit gnugsam byn, das ich die rymen seyner schuch auffloße, der wirtt euch mitt dem heyligen geyst vnd mit fewr teuffen, 17 ynn desselben hand ist die worff schauffel, vnd er wirtt seyne tennen fegen, vnnd wirt den weytzen ynn seyne scheuren samlen, vnd die sprew wirt er mit ewigem fewr verprennen, 18 vnd viel anders mehr vermanet vnd verkundigt er dem volck.

Matth. 14.
Marci. 6.
19 Herodes aber der vierfurst da er von yhm gestrafft wartt, vmb Herodias willen seynes bruders weyb, vnd vmb alles vbels willen

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 92. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_098.jpg&oldid=- (Version vom 24.10.2016)