Seite:Luther Das Newe Testament Deutzsch 117.jpg

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dyr geben, 8 Jch sage euch, vnd ob er nit auff stehet vnd gibt yhm, darumb, das er seyn freund ist, so wirt er doch vmb seynes vnuerschampten geylens willen auff stehen, vnd yhm geben, wie viel er bedarff.

Matth. 7.
Johan. 16.
9 Vnd ich sage euch auch, Bittet, so wirt euch gebenn, Sucht, so werdet yhr finden, Klopfft an, so wirt euch auff than, 10 Denn wer do bittet, der nympt, vnd wer do sucht, der findet, vnd wer do an klopfft, dem wirt auff than, 11 Wo bitt vnter euch eyn son den vatter vmbs brod, der yhm eynen steyn dafur biete? vnd so er vmb eynen fisch bittet, der yhm eyn schlangen fur den fisch biete? 12 odder so er vmb eyn ey bittet, der yhm eyn Scorpion da fur biete? 13 So denn yhr, die yhr arg seyt, kund ewren kindern gutte gaben geben, wie viel mehr wirtt der vatter ym hymel den heyligen geyst geben, denen, die yhn bitten?

14 Vnd er treyb eynen teuffel aus, der war stum, vnd geschach, da der teuffel aus fur, da redte der stumme, vnnd das volck verwunderte sich, Matth. 12.
Marci. 3.
15 Ettlich aber vnter yhnen sprachen, Er treybt die teuffel aus, durch Beelzebub [264] den vbirsten der teuffel, 16 Die andern aber versuchten yhn, vnd begerten eyn zeychen von yhm, vom hymel, 17 Er aber vernam yhre meynunge, vnnd sprach zu yhnen, Eyn iglich reych, ßo es mit yhm selbs vneyns wirt, das verwustet, vnd eyn haus fellt vber das ander, 18 Jst denn der Satanas auch mit yhm selbs vneyns, wie will seyn reych bestehen? die weyl yhr saget, ich treybe die teuffel aus durch Beelzebub, 19 So aber ich die teuffel durch Beelzebub aus treybe, durch wen treyben sie ewre kinder aus? darumb werden sie ewre richter seyn, 20 So ich aber durch den finger Gottis die teufel aus treybe, so kompt yhe das reych Gottis zu euch.

21 Wenn eyn starcker gewapneter bewaret seyn haus, so bleybt das seyn mit fryden, 22 wenn aber eyn stercker vber yhn kompt, vnd vbirwindt yhn, so nympt er yhm seynen harnsch, darauff er sich verließ, vnd teylet den raub aus. 23 Wer nicht mit myr ist, der ist widder mich, vnd wer nicht mit myr samlet, der zurstrewet.

24 Wenn der vnsauber geyst von dem menschen außferet, ßo durchwandlet er durre stette, sucht ruge vnnd findet yhr nicht, so spricht er, Jch wil widder vmbkeren ynn meyn haus, daraus ich gangen byn, 25 vnd wenn er kompt, so findt erß mit besemen gekeret vnd geschmuckt, 26 dann gehet er hyn, vnd nympt sieben geyster zu sich, die erger sind denn er selbs, vnd wenn sie hyneyn komen, wonen sie da, vnd wirt das letzt desselbigen menschen erger denn das erste.

27 Vnnd es begab sich da er solchs redet, erhub eyn weyb ym volck, die stymm, vnnd sprach zu yhm, Selig ist der leyb der dich tragen hatt, vnd die bruste die du gesogen hast, 28 Er aber sprach, ia, selig sind die das wort Gottis horen vnd bewaren.

29 Das volck aber drang hyntzu, da fieng er an vnnd sagt, Dis ist eyn arge art, sie begert eyn zeychen, vnnd es wirt yhr keyn zeychen

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_117.jpg&oldid=- (Version vom 24.10.2016)