Seite:Luther Das Newe Testament Deutzsch 120.jpg

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das er voll gnuge hatt ynn seynen guttern, 16 Vnd er sagt yhn eyn gleychnis vnd sprach.

Es war eyn reycher mensch, des feld stund wol, 17 vnd er gedachte bey yhm selbs vnd sprach, was soll ich thun? ich habe nicht, da ich meyne fruchte hyn samle, 18 vnd sprach, das will ich thun, ich will meyne scheuren abbrechen, vnnd grossere bawen, vnd will dreyn samlen, alles was myr gewachsen ist, vnd meyne gutter, 19 vnd will sagen zu meyner seelen, Liebe seel, du hast eyn grossen vorradt auff viel iar, habe nu ruge, isß, trinck, sey frolich 20 Aber Gott sprach zu yhm, du narr, dise nacht wirt man deyne seele von dyr fodern, vnd wes wirtts seyn, das du bereyttet hast? 21 Also gehet es, wer yhm schetz samlet, vnd ist nicht reych ynn Gott.

Matth. 6.22 Er sprach aber zu seynen iungern, darumb sage ich euch, sorget nit fur ewr leben, was yhr essen sollet, auch nicht fur ewren leyb, was yhr anthun sollet. 23 Das leben ist mehr denn speyse, vnd der leyb mehr denn kleydung, 24 Nempt war der raben, die seen nicht, sie erndten auch nit, sie haben auch keynen keller noch schewren, vnd Gott nehret sie doch, wie viel aber seyt yhr besser denn die vogel?

25 Wilcher ist vnter euch, ob er schon darumb sorget, der do kunde eyn elle lang seyner grosse zu setzen? 26 So yhr denn das geringst nicht vermuget, warumb sorget yhr fur das ander? 27 Nempt war der lilien auff dem feld, wie sie wachsen, sie erbeyten nicht, so spynnen sie nit, Jch sage euch aber, das auch Salomon ynn aller seyner herlickeyt nicht ist bekleydet gewesen, als der eynes.

28 So denn das gras, das heutt auff dem feld steht, vnd morgen ynn den ofen geworffen wirt, Gott also kleydet, wie viel mehr wirt er euch kleyden, yhr kleynglewbigen? 29 Darumb auch yhr fraget nicht darnach was yhr essen, odder was yhr trincken solt, vnnd faret nicht hoch her, 30 Nach solchem allen trachten die heyden ynn der wellt, Aber ewr vater weys wol, das yhr des bedurffet, 31 doch trachtet nach dem reych Gottis, so wirt euch das alles zu fallen.

32 Furcht dich nicht, du kleyne herd, denn es ist ewrs vatters wolgefallen, euch das reych zu geben. 33 Verkeufft(Verkeufft) Eyn Christen soll alles gemeyn vnd zu dienst haben seynem nehisten was er hat, vermag, vnnd ist, wo vnnd wie man seyn bedarff, wie yhm Christus than hatt was yhr habt, vnd gebt allmosen, Macht euch seckell die nicht veralten, eynen schatz der nymmer abnympt ym hymel, da keyn dieb zu kompt, vnd den keyn motten fressen, 34 denn wo ewr schatz ist, da wirtt auch ewr hertz seyn.

[272] 35 Last vmbgurttet seyn ewre lenden, vnd brennen ewr liechter, 36 vnd seytt gleych den menschen, die da wartten auff yhrn herrn, wenn er auffbrechen wirt von der hochtzeyt, auff das, wenn er kompt vnnd anklopffet, sie yhm bald auff thun, 37 Selig seyn die knechte, die der herr, so er kompt, wachend findet, Warlich ich sage euch, Er wirt sich auff schurtzen, vnnd wirt sie zu tissch setzen, vnnd fur yhn gehen ynd yhn dienen.

Matth. 24.38 Vnd so er kompt ynn der ander wache vnd ynn der dritte wache, vnd

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_120.jpg&oldid=- (Version vom 24.10.2016)