Seite:Luther Das Newe Testament Deutzsch 151.jpg

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[346] das yhr das leben haben mochtet, 41 Jch neme nicht preys von den menschen, 42 Aber ich kenne euch, das yhr nicht Gottis liebe ynn euch habt, 43 Jch byn komen ynn meynes vatters namen, vnd yhr nemet mich nitt an, ßo eyn ander wirt ynn seynem eygen namen komen, den werdet yhr an nehmen, 44 wie kund yhr glewben, die yhr preys von eynander nemet, vnd den preys, der von Gott alleyne ist, sucht yhr nicht?

45 Yhr sollt nicht meynen, das ich euch fur dem vater verklagen werde Es ist eyner, der euch verklagt, der Moses, auff wilchen yhr hoffet, 46 Wenn yhr Mosi glewbtet, so glewbtet yhr auch myr, denn er hat von myr geschrieben, 47 so yhr aber seynen schrifften nicht glewbet, wie werdet yhr meynen worten glewben?

Das sechst Capitel.

Matth. 14.
Marci. 6.
Luce. 9.
Darnach fur Jhesus vber das meer an der stadt Tyberias ynn Gallilea, 2 vnd es zoch yhm viel volcks nach, darumb, das sie die zeychen sahen die er an den krancken thet, 3 Jhesus aber gieng hynauff, auff eynen berg, vnd satzt sich da selbs mit seynen iungern, 4 Es war aber nahe die ostern, das fest der Juden, 5 Da hub Jhesus seyne augen auff, vnd sihet, das viel volcks zu yhm kompt, vnd spricht zu Philippo, von wannen keuffen wyr brod, das dise essen? 6 das saget er aber yhn zuuersuchen, denn er wuste wol, was er thun wollte.

7 Philippus antwort yhm, zweyhundert pfennig werd brods, ist nit gnug, das eyn iglicher eyn wenig neme, 8 Spricht zu yhm eyner seyner iunger Andreas der bruder Simonis Petri, 9 Es ist eyn knabe hie, der hat funff gersten brod, vnd zween fissch, aber was ist das vnter ßo viele? 10 Jhesus aber sprach, schafft, das sich das volck lager, Es war aber viel gras an dem ortt, Da lagerten sich bey funff thausent man, 11 Jhesus aber nam die brod, dancket, vnnd gab sie den iungern, die iungern aber, denen die sich gelagert hatten, desselben gleychen auch von den fisschen, wie viel er wollt.

12 Da sie aber satt waren, spricht er zu seynen iungern, samlet die vbrigen brocken, das nichts vmbkome, 13 da samleten sie, vnd fulleten zwelf korbe mit brocken, von den funff gersten brod, die vbrig blieben, denen die gespeyset worden, 14 Da nu die menschen das zeychen sahen, das Jhesus thatt, sprachen sie, Das ist warlich der prophet, der ynn die wellt komen soll, 15 Da Jhesus [348] nu mercket, das sie komen wurden, vnd yhn hasschen das sie yhn zum konige machten, entweych er abermal auff den berg, er selb alleyne.

16 Am abent aber, giengen die iunger hynab an das meer, 17 vnd tratten ynn das schiff, vnnd kamen iensid des meerß gen Capernaum, vnnd es war schon finster worden, vnnd Jhesus war nicht zu yhn komen, 18 vnnd das meer erhub sich von eynem grossen windt, 19 da sie nu geruddert hatten bey funff vnd tzwentzig odder dreyssig feld wegs, sahen sie Jhesum auff dem meer da her gehen vnd nah bey das schiff komen, vnd sie furchten sich, 20 Er spricht aber zu yhn, Jch byns, furcht euch nit, 21 Da wollten sie yhn ynn das schiff nemen, vnd also bald war das schiff

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_151.jpg&oldid=- (Version vom 10.11.2016)