Seite:Luther Das Newe Testament Deutzsch 171.jpg

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leben, das sie dich, das du alleyn warer Gott bist, vnnd den du gesand hast, Jhesu Christ, erkennen. 4 Jch habe dich verkleret auff erden, vnd vollendet das werck, das du myr geben hast, das ich thun sollt, 5 vnd nu verklere mich du vater, bey dyr selbs, mit der klarheyt, die ich fur dyr hatte, ehe die wellt war, 6 Jch habe deynen namen offenbart den menschen, die du myr von der welt geben hast, sie waren deyn, vnd du hast sie myr geben, vnnd sie haben deyn wort behallten, 7 Nu wyssen sie, das, alles was du myr geben hast, sey von dyr, 8 denn die wort, die du myr geben hast, hab ich yhn geben, vnd sie habens angenommen vnnd erkand warhafftig, das ich von dyr außgangen byn, vnd haben glewbt, das du mich gesand hast.

9 Jch bitte fur sie, vnnd bitte nicht fur die wellt, ßondern fur die du myr geben hast, denn sie sind deyn, 10 vnd alles was meyn ist das ist deyn, vnd was deyn ist das ist meyn, vnd ich byn ynn yhn verkleret, 11 vnd ich byn nicht mehr ynn der wellt, vnd sie sind ynn der wellt, vnnd ich kome zu dyr, Heyliger vatter, erhallt sie ynn deynem namen, die du myr geben hast, das sie eynes seyn, gleych wie wyr, 12 Die weyl ich bey yhn war ynn der wellt, erhielt ich sie ynn deynem namen, Die du myr geben hast, die hab ich [396] bewaret, vnd ist keyner von yhn verloren, denn nur das verlorne kindt, das die schrifft erfullet werde.

13 Nu aber kome ich zu dyr, vnd rede solchs ynn der wellt, auff das sie ynn yhn haben meyne freud volkomen, 14 ich hab yhn geben deyn wortt, vnd die wellt hasset sie, denn sie sind nicht von der welt, 15 Jch bitte nit, das du sie von der wellt nehmist, sondern das du sie bewarist fur dem vbel, 16 sie sind nicht von der wellt, gleych wie auch ich nicht von der wellt byn, 17 Heylige sie ynn deyner warheyt, deyn wort ist die warheyt, 18 gleych wie du mich gesand hast ynn die wellt, so hab ich sie auch ynn die wellt gesand, 19 ich heylige mich selb fur sie, auff das auch sie geheyliget seyen ynn der warheytt

20 Jch bitte aber nicht fur sie alleyne, sondern auch fur die, ßo durch yhr wort an mich glewben werden, 21 auff das sie alle eynis seyen, gleych wie du vater ynn myr, vnd ich ynn dyr, das auch sie ynn vns eynis seyen, auff das die wellt glewbe, du habst mich gesand, 22 Vnd ich hab yhn geben die klarheyt, die du myr geben hast, das sie eynis seyen, gleych wie wyr eynis sind, 23 ich ynn yhnen, vnd du ynn myr, auff das sie volkomen seyen ynn eynis, vnd die welt erkenne, das du mich gesand hast, vnd habst sie geliebt, gleych wie du mich geliebt hast.

24 Vater, ich wil, das, wo ich byn, auch die seyen, die du myr geben hast, das sie die klarheyt sehen, die du myr geben hast, denn du hast mich geliebt ehe denn die wellt gegrundet wart, 25 gerechter vater, die wellt hat dich nicht erkand, ich aber habe dich erkandt, vnd diße haben erkand, das du mich gesand hast, 26 vnd ich habe yhn deynen namen kund than, vnnd will yhn kund thun, auff das die liebe, da mit du mich geliebt hast, sey ynn yhn, vnd ich ynn yhn.

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 165. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_171.jpg&oldid=- (Version vom 10.11.2016)