Seite:Luther Das Newe Testament Deutzsch 226.jpg

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vnd dem ich diene, 24 vnd sprach, furcht dich nicht Paule, du must fur den Keyser gestellet werden, vnnd sihe, Gott hat dyr geschenckt alle die mit dyr schyffen, 25 Darumb, lieben menner, seyt gutis mutts, denn ich glewbe meynem Gott, es wirt also geschehen, wie myr gesagt ist, 26 wyr mussen aber anfaren an eyne Jnsulen.

27 Da aber die viertzehende nacht kam, vnd wyr ynn Adria furen vmb die mitternacht, wehneten die schiffleutt, es keme eyne gegend erfur, 28 vnnd sie sencketen den bley wurff eyn, Vnd funden zwentzig klaffter tieff, vnd vbir eyn wenig von dannen, senckten sie aber mal, vnd funden funfftzehen klaffter, 29 Da furchten sie sich, sie wurden an hartte orte anstossen, vnd worffen vom hynder schiff vier ancker, vnd wunschten das tag wurde, 30 Da aber die schiffleut die flucht suchten, vnd den kahn nyder liessen ynn das meer, vnd gaben fur, sie wollten ancker aus dem hynderschiff aus strecken, 31 sprach Paulus zu dem vnterhewbtman vnnd zu den kriegs knechten, wenn dise nicht ym schiff bleyben, so kund yhr nicht behalten werden, 32 Da hyeben die kriegsknecht die strick ab von dem kahn, vnd liessen yhn entfallen.

33 Vnd da es anfieng liecht zu werden, ermanet sie Paulus alle, das sie speyse nemen vnd sprach, Es ist heutt der viertzehende tag, das yhr warttet vnd vngessen blieben seyt vnd habt nichts zu euch genommen, 34 darumb ermane ich euch speyß zu nemen, denn das geschicht vns zu vnserm heyl, denn es wirt vnser keynem eyn har von dem hewbt entfallen, 35 Vnd da er das gesagt, nam er das brod, danckt Gott fur yhn allen, vnd brachs, vnd fieng an zu essen, 36 Da wurden sie alle guts mutts, vnd namen auch speyse, 37 Vnser waren [528] aber alltzusamen ym schiff zwey hundert vnd sechs vnd siebentzig seelen, 38 vnd da wyr satt worden, erleychterten wyr das schiff, vnd worffen den weytzen ynn das meer.

39 Da es aber tag ward, kandten sie das land nicht, Eyns anfurtts aber wurden sie gewar, der hatte eyn vfer, dahynan wollten sie das schiff treyben, wo es muglich were, 40 vnd da sie die ancker auffgehuben, liessen sie sich dem meer, vnd loseten die ruder bandt auff, vnd huben auff den siegel bawm, gegen dem wind, vnnd trachten nach dem vfer, 41 vnnd da wyr furen an eynen ortt, der auff beyden seytten meer hatte, sties sich das schiff an, vnd das fodder teyl bleyb fest stehen vnbeweglich, aber das hynder teyl zu brach von der gewallt der wellen.

42 Die kriegs knecht aber hatten eynen rad, die gefangnen zu todten, das nicht yemand, so er aus schwumme, entflohe, 43 Aber der vnterhewbtman wollt Paulon erhallten, vnd weret yhrem rad, vnd hies die da schwymmen kunden, sich zu erst ynn das meer lassen vnd entgehen an das land, 44 die andern aber ettlich auff den brettern, etlich auff dem, das vom schiff war, Vnnd also geschachs, das alle seelen erhalten zu land kamen.

Das Acht vnd zwentzigst[1] Capitel.
Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 220. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_226.jpg&oldid=- (Version vom 17.10.2016)
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