Seite:Luther Das Newe Testament Deutzsch 256.jpg

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vnd der volkomene Gottis wille. 3 Denn ich sage durch die gnade, die myr geben ist, yderman vnter euch, das niemant weytter von yhm halte, denn sichs gepurt zuhalten, sondern das er von yhm halte messiglich[1], eyn yglicher, nach dem Gott außteylet hatt das mass des glawbens.

1. Corin. 12.4 Denn gleycher weyß, als wyr ynn eynem leybe viel gelider haben, aber alle gelider nicht eynerley geschefft haben, 5 also sind wyr viele ein leyb ynn Christo, aber vnternander ist eyner des andern gelid, 6 vnnd haben mancherley gaben, nach der gnade, die vns geben ist. 7 Hat yemand weyssagung, so sey sie dem glawben ehnlich.(ehnlich) Alle weyssagung die auff werck vnd nicht lautter auff Christum furet, als den eynigen trost, wie kostlich sie ist, ßo ist die doch dem glawben nicht ehnlich, als da sind, die offinbarung der poltter geyste, die messen, walfarten, fasten, vnd heyligen dienst suchen.
(leret) Man leret die noch nicht wissen, vnd er manet die es zuuor wissen, das sie fort faren.
Hat yemand eyn ampt, so wartte er des ampts. Leret yemand, so wartte er der lere. 8 Ermanet yemand, so wartte er des ermanens. Gibt yemand, so gebe er eynfeltiglich. Regirt yemand, so sey er sorgfeltig. Vbet yemand barmhertzickeyt, so thu ers mit lust.

[68] 9 Die liebe sey vngeferbet. Hasset das arge. Hanget dem gutten an. 10 Seyt mit bruderlicher liebe vnternander freuntlich. Eyner kom dem andern mit ehrbietung zuuor. 11 Seyt nicht trege ynn ewrem furnehmen. Seyt brunstig ym geyst. Schickt euch ynn die zeyt. 12 Seyd frolich ynn hoffnung. Gedultig ym trubsal. Haltet an am gepet. 13 Nemet euch der heyligen notdurfft an. Strebt darnach das yhr gern herbergt. 14 Benedeyet die euch verfolgen. Benedeyet vnd vermaledeyt nicht. 15 Frewet euch mit den frolichen. Vnd weynet mit den weynenden. 16 Habt eynerley mut vnd syn vnternander. Acht nicht was hoch ist. Sondern macht euch eben dem nydrigen.Prouerb. 1. 17 Halt euch nicht selbs fur klug. Vergeltet niemand boses mit bosem. Vleysset euch der erbarkeyt gegen yderman. 18 Jsts muglich, so viel an euch ist, so habt mit allen menschen fride.

Deut. 32.19 Rechnet euch selber nicht (meyn liebsten) sondern gebt rawm dem zorn Gottis, Denn es steht geschrieben, Die rach ist meyn, ich wil vergelten, spricht der herr.

20 So nu deynen feynd hungert, so speyse yhn, Durstet yhn, so trencke yhn,Prouer. 25. Wenn du das thust, so wirstu fewrige kolen(kolen) Fewr auffs heubt legenn ist, das der feynd durch wolthat vber sich selbs ertzurnet, das er vns so vbel than hat. auff seyn hewbt samlen, 21 Laß dich nicht das bose vberwinden, sondern vberwinde das bose mit gutem.

Das Dreytzehend Capitel.

Jderman sey vnterthan der vbirkeyt vnd gewalt, denn es ist keyne gewalt, on von Gott, Die gewald aber die allenthalben ist, ist von Gott verordnet, 2 alßo, das wer sich widder die gewalt setzt, der widderstrebt Gottis ordnung, die aber widderstreben, werden vber sich eyn vrteyl empfahen, 3 Denn die geweltigen sind nicht den gutten wercken, sondern den bosen zufurchtenn, Wiltu dich aber nicht furchten fur der gewalt, so thu guttis, so wirstu lob von der selbigen haben, 4 Thustu aber boses, so furcht dich. Denn sie tregt das schwert nicht vergeblich, sie ist Gottis dieneryn, eyn racheryn zur straff vber den, der boses thut. 5 So seyt nu aus nott

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 250. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_256.jpg&oldid=- (Version vom 17.10.2016)
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