Seite:Luther Das Newe Testament Deutzsch 258.jpg

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odder ergernis darstelle. 14 Jch weyß vnd byns gewis, ynn dem hern Jhesu, das nichts gemeyn ist an yhm selbs, on der es rechnet fur gemeyn,(gemeyn) Jst eben so viel als vnreyn, als das da nicht geweyhet odder heylig ist.

Das Euangelion ist vnser schatz, das der selb verlestert wirt machen die, so der Christlichen freyheyt frech brauchen den schwachen zum ergernis.
dem selben ists gemeyn. 15 So aber deyn bruder vber deyner speyse betrubt wirt, so wandelstu schon nicht nach der liebe. Lieber verterbe den nicht mit deyner speyse, vmb wilchs willen Christus gestorben ist, 16 Darumb schafft, das vnser schatz nicht verlestert werde. 17 Denn das reych Gottis ist nicht essen vnd trincken, sondern, gerechtickeyt vnd frid vnd freude ynn dem heyligen geyst, 18 Wer darynnen Christo dienet, der ist Got gefellig, vnd den menschen bewert.

19 Darumb last vns dem nach streben, das zum fride dienet, vnd was zur besserung vnternander dienet. 20 Lieber verstore nicht vmb der speyse willen Gottis werck. Es ist zwar alles reyn, aber es ist nicht gut, dem, der es isset mit eynem anstos seynes gewissens. 21 Es ist viel besser, du essest keyn fleysch, vnd trinckest keyn weyn, odder das, daran sich deyn bruder stosset odder ergert odder schwach wirt. 22 Hastu den glawben? so habe yhn bey dyr selbs fur Got. Selig ist, der yhm selb keyn gewissen macht, ynn dem das er annympt, 23 wer aber druber wancket so ers essen wurde, der ist verdampt, Denn es gehet nicht aus dem glawben,(aus dem glawben) Merck, diß ist eyn gemeyn heubtspruch, widder alle werck on glawben gethan, vnnd hutt dich fur falscher glosen, so hie ertichtet sind von vielen lerern. Was aber nicht aus dem glawben gehet, das ist sunde.

Das Funfftzehend Capitel.

Wyr aber, die wyr starck sind, sollen tragen der schwachen geprechlickeyt, vnd nicht eyn gefallen an vns selber haben. 2 Es stelle sich aber eyn yglicher vnter vns also, das er seynem nehisten gefalle zum gut zur besserung. 3 Denn auch Christus nicht an yhm selber gefallen hatte, ßondern wie geschrieben stehet,psal. 68. Die schmache dere, die dich schmechten, [74] sind vber mich gefallen. 4 Was aber vns fur geschrieben ist, das ist vns zur lere geschrieben, auff das wyr durch gedult vnd trost der schrifft hoffnung haben, 5 Got aber der gedult vnd des trosts, gebe euch, das yhr eynerley gesynnet seyt vnternander, nach Jhesu Christ, 6 auff das yhr eynmutiglich, mit eynem munde preysset, Got den vater vnsers hern Jhesu Christi, 7 Darumb nemet euch vnternander auff, gleych wie euch Christus hat auffgenomen zu Gottis preyß.

8 Jch sage aber, das Jhesus Christus, sey eyn diener(diener) Das ist, Apostel, prediger, botte, zu den Juden, vnd nicht zu den heyden personlich gesand. gewesen der beschneydung vmb der warheyt willen Gottis, zubefestigen die verheyssung Gottis den vettern geschehen. 9 Das die heyden aber Gotte preyssen vmb der barmhertzickeyt willen, wie geschrieben steht,psal. 17.

Deutero. 32.
psal. 1.16.
Jsa. 11.
Darumb wil ich dich loben vnter den heyden, vnd deynem namen singen. 10 Vnd abermal spricht er, Frewet euch yhr heyden mit seynem volck, 11 Vnd abermal, Lobet Got alle heyden, vnd erhohet yhn alle volcker. 12 Vnd abermal spricht Jsaias, Es wirt seyn die wurtzel Jesse, vnnd der aufferstehen wirt zuhirschen vber die heyden, auff den werden die heyden hoffen. 13 Got aber der hoffnunge, erfulle euch mit aller freuden vnnd fride, ym glawben, auff das yhr die fulle habt durch die hoffnung ynn der krafft des heyligen geystes.

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 252. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_258.jpg&oldid=- (Version vom 17.10.2016)