Seite:Luther Das Newe Testament Deutzsch 267.jpg

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nu die welt sol von euch gerichtet werden, seyt yhr denn nit gut gnug geringer sachen zurichten? 3 Wisset yhr nicht, das wyr vber die Engel richten werden? wie viel mehr, vber die zeytliche narung? 4 Wenn yhr nu richtshendel habet von der narung, so nemet die verachtisten ynn die gemeyne, die selben setzt zu richter. 5 Euch zur schande sag ich das, Jst so gar keyn weyser vnter euch? odder doch nit eyner, der da kundte richten zwischen bruder vnd bruder? 6 sondern eyn bruder mit dem andern lest sich richten, datzu fur den vngleubigen.

7 Es ist schon eyn feyl vnter euch, das yhr miteynander rechtent, Warumb last yhr nicht viel lieber euch vnrecht thun? warumb last yhr nicht viel lieber euch verforteylen? 8 sondern yhr thut vnrecht, vnd verforteylet, vnd solchs an den brudern. 9 Wisset yhr nicht, das die vngerechten werden das reych Gottis nicht ererben? Last euch nicht verfuren, widder die buler noch die abgottischen, noch die eehbrecher, noch die weychlingen, noch die knabenschender, 10 noch die diebe, noch die geytzigen, noch die trunckenen, noch die schelter, noch die reuber, werden das reych Gottis ererben. 11 Vnd solchs seyt yhr etliche gewesen, aber yhr seyt abgewaschen, yhr seyt geheyliget, yhr seyt gerechtfertiget, durch den namen des hern Jhesu, vnd durch den geyst vnsers Gottis.

12 Jch habs alles macht, es nutzt myr aber nicht alles Jch habs alles macht, aber ich wil vnter keynes gewalt seyn. 13 Die speyse dem bauch vnd der bauch der speyse, aber Got wirt disen vnd yhene hyn richten. Der leyb aber nicht der hurerey, sondern dem hern, vnd der herr dem leybe, 14 Got aber hat den hern aufferweckt, vnd wirt vns auch aufferwecken, durch seyne [102] krafft. 15 Wisset yhr nicht, das ewre leybe sind Christi gelider? Solt ich nu die gelider Christi nemen, vnnd hurengelider drauß machen? das sey ferne von myr, 16 Odder wisset yhr nicht, das, wer an der huren hangt, der ist eyn leyb, Denn sie werden (spricht er) seyn zwey ynn eynem fleysch,Gen. 2. 17 Wer aber dem hern anhangt, der ist eyn geyst.

18 Flihet die hurerey, Alle sund, die der mensch thut, sind außer seynem leybe, Wer aber huret, der sundiget an seynem eygen leybe. 19 Odder wisset yhr nicht, das ewr leyb eyn tempel des heyligen geystis ist, wilchen yhr habet von Got, vnd seyt nicht ewer selbs? 20 Denn yhr seyt thewr erkaufft, Darumb ßo preysset Got an ewrem leybe vnd ynn ewrem geyst, wilche sind Gottis.

Das Siebend Capitel.

Von dem yhr aber myr geschrieben habt, antwort ich, Es ist dem menschen gutt, das er keyn weyb berure, 2 Aber vmb der hurerey willen, habe eyn yglicher seyn eygen weyb, vnd eyn ygliche habe yhren eygen man, 3 Der man leyste dem weybe die schuldige wilfart, desselbigen gleychen das weyb dem manne. 4 Das weyb ist yhres leybes nicht mechtig, sondern der man, Desselben

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 261. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_267.jpg&oldid=- (Version vom 17.10.2016)