Seite:Luther Das Newe Testament Deutzsch 268.jpg

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gleychen, der man ist seynes leybes nicht mechtig, sondern das weyb. 5 Verkurtzt euch nicht vnternander, es sey denn aus beyder bewilligung, eyn zeytlang, das yhr euch zum fasten vnd beten mussiget, vnd kompt widderumb zusamen, auff das euch der teuffel nicht versuche, vmb ewr vnkeuscheyt willen.

6 Solchs sage ich aber aus vergunst, vnnd nicht aus gepot. 7 Jch wolt aber lieber, alle menschen weren wie ich byn, Aber eyn yglicher hat seyn eygen gabe von Got, eyner sonst, der ander so. 8 Jch sage zwar den widwehern vnd witwynnen. Es ist yhn gut, das sie auch bleyben wie ich. 9 So sie aber sich nicht enthalten, so laß sie freyen. Es ist besser freyen denn brennen.

10 Den eehlichen aber gepiete, nit ich, ßondern der herr, das, das weyb sich nit scheyden laß von dem manne, 11 so sie sich aber scheyden lest, das sie on eeh bleybe, (versune) Keyn vrsach scheydet man vnd weyb, on der eehbruch, Matth. 7. Darumb ynn andern zorn sachen mussen sie entweder eynes werden, odder on eeh bleyben, wo sie sich drob scheyden.odder sich mit dem man versune, vnd das der man das weyb nicht von sich lasse.

12 Den andern aber, sage ich, nicht der herre, So eyn bruder hatt eyn vnglewbig weyb, vnd die selbige lest es yhr gefallen bey yhm zu wonen, der [104] scheyde sich nicht von yhr. 13 Vnd so eyn weyb hat eynen vnglewbigen man, vnnd er lest es yhm gefallen bey yhr zuwonen, die scheyde sich nicht von yhm, 14 Denn der vnglewbige man ist geheyliget(geheyliget) Gleych wie den reynen ist alles reyn, Tit. 1. alßo ist eym Christen eyn vnchristen gemalh auch rein, das er on sund bey yhm seyn mag, vnd die kinder nicht zuverwerffen, als vnreyn, die er nicht leyden solle odder muge. Denn ehe vnd kinder sorge bleybt recht, es sey heydnisch odder Christisch. durchs weyb, vnd das vnglewbige weyb ist geheyliget durch den man, sonst weren ewre kinder vnreyn, nu aber sind sie heylig, 15 So aber der vnglewbige sich scheydet, so laß yhn sich scheyden. Es ist der bruder odder die schwester, nicht gefangen ynn solchen fellen, ym fride aber hat vns Got beruffen. 16 Was weystu aber, du weyb, ob du den man selig werdist machen? odder du man, was weystu, ob du das weyb werdist selig machen? 17 on, wie eynem yglichen Gott hat außteylet.

Eyn yglicher, wie yhn der herr beruffen hat, so wandel er, vnd also ordene ichs ynn allen gemeynen, 18 Jst yemand beschnytten beruffen, der zeuge keyne vorhaut, Jst yemand beruffen ynn der vorhaut, der laß sich nicht beschneytten.(vorhaut) Das ist, Niemant dringe darauff, das vorhaut odder beschneyttung not sey, sondern laß es beydes on nott vnd frey seyn yderman. 19 Die beschneyttung ist nichts, vnd die vorhaut ist nichts, sondern die erfullung der gepot Gottis. 20 Eyn yglicher bleybe ynn dem ruff, darynnen er beruffen ist. 21 Bistu eyn knecht beruffen, sorge dyr nicht, doch, kanstu frey werden, ßo brauche des viel lieber. 22 Denn wer eyn knecht beruffen ist ynn dem hern, der ist ein freyer des hern, Desselben gleychen, wer ein freyer beruffen ist, der ist eyn knecht Christi. 23 Yhr seyt thewr erkaufft, werdet nicht der menschen knechte. 24 Eyn yglicher, lieben bruder, worynnen er beruffen ist, darynnen bleybe er bey Gott.

25 Von den Jungfrawen aber hab ich keyn gepot des hern, ich sage aber meyn gutduncken, als ich barmhertzickeyt erlangt habe vom hern, trew zu seyn. 26 So meyne ich nu solchs sey gut, vmb der gegenwertigen not willen, das es dem menschen gut sey, also zu seyn. 27 Bistu an eyn weyb gepunden? so suche nicht loß zuwerden, bistu aber loß

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 262. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_268.jpg&oldid=- (Version vom 17.10.2016)