Seite:Luther Das Newe Testament Deutzsch 337.jpg

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nicht hadderig, nicht geytzig, 4 der seynem eygen hauße wol furstehe, der gehorsame kinder habe mit aller redlicheyt, 5 (Szo aber yemant seynem eygen hauße nicht weyß furtzustehen, wie wirt er die gemeyne Gottis versorgen?) 6 nicht eyn newling, auff das er sich nicht auffblase vnd dem lesterer yns vrteyl falle. 7 Er muß aber auch ein gut zeugnis haben, von denen die draussen sind, auff das er nicht falle dem lesterer ynn die schmach vnd strick.

8 Desselben gleychen, die diener sollen seyn redlich, nicht zweytzungig, nicht weynsuchtig, nicht schendlichs gewynsts gyrig, 9 die das geheymnis des glawbens haben ynn reynem gewissen, 10 vnd die selbige laß man zuuor versuchen, darnach laß man sie dienen, wenn sie vnstrefflich sind.

11 Desselben gleychen die weyber sollen seyn redlich, nicht lestereryn, nuchtern, trew ynn allen dingen. 12 Die diener laß eyn yglichen seyn eynes weybes man, die yhren kindern wol furstehen vnnd yhren eygen heußern, 13 Wilche aber wol dienen, die erwerben yhn selbs eyn gutte stuffen, vnd eyn grosse freydickeyt ym glawben ynn Christo Jhesu.

14 Solchs schreybe ich dyr, vnd hoffe auffs schierst zu dyr zukomen, 15 ßo ich aber vertzoge, das du wissest, wie du solt wandelln ynn dem hauße Gottis, wilchs ist die gemeyne des lebendigen Gottis, eyn pfeyler vnd grundfest, 16 Vnd kundlich groß ist das gotselige geheymnis, wilchs da ist offinbart ym fleysch, gerechtfertigt ym geyst, erschynen den Engeln, gepredigt den heyden, geglewbt von der welt, auffgenommen ynn die herlickeyt.

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Das Vierde Capitel.

Der geyst aber sagt deutlich, das ynn den letzten zeytten, werden ettliche von dem glawben abtretten, vnd anhangen den yrrigen geystern vnd leren der teuffel, 2 durch die, so ynn gleyßnerey lugenreder sind, vnnd brandmal ynn yhrem gewissen haben, 3 vnd verpieten eehlich zu werden, vnnd zu meyden die speyße, die Got geschaffen hat, zunemen mit dancksagung, den glewbigen vnd denen die die warheyt erkennet haben. 4 Denn alle creatur Gottis ist gutt, vnd nichts verwerfflich, das mit dancksagung empfangen wirt, 5 denn es wirt geheyliget durch das wortt Gottis vnd das gepett. 6 Wenn du den brudern solchs furheltist, so wirstu eyn gutter diener Jhesu Christi seyn, auffertzogen ynn den wortten des glawbens vnd der gutten lere, der du bißher nachkomen bist, 7 Der vngeystlichen aber vnd der alltvettelschen fabeln entschlage dich.

Vbe dich selbs aber an der gottselickeyt, 8 Denn die leypliche vbung ist wenig nutz, aber die gottselickeyt ist zu allem ding nutz, vnnd hat die verheyssung, dißes vnd des zukunfftigen lebens, 9 Das ist yhe gewißlich war, vnnd eyn thewr werdes wort. 10 Denn dahyn erbeytten wyr auch, vnd werden geschmecht, das wyr auff den lebendigen Got gehoffet haben, wilcher ist der heyland aller menschen, ßonderlich

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 331. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_337.jpg&oldid=- (Version vom 13.10.2016)