Seite:Luther Das Newe Testament Deutzsch 342.jpg

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vnd hat sich meyner keten nicht geschempt, 17 ßondern da er gen Rom kam, sucht er mich auffs vleyssigist, vnd fand mich, 18 Der herr gebe yhm, das er finde barmhertzickeyt bey dem herrn an yhenem tage, Vnd wie viel er myr zu Epheso dienet hat, weyssistu am besten.

Das Ander Capitel.

So stercke du dich nu, meyn son, durch die gnade ynn Christo Jhesu, 2 vnd was du von myr gehoret hast, durch viel zeugen, das befilhe trewen menschen, die da tuchtig sind auch andere zuleren. 3 Leyde dich als eyn gutter streytter Jhesu Christi. 4 Niemant streyttet vnnd flicht sich ynn der narung geschefft, auff das er gefalle dem, der yhn zum streytter auffgenomen hat, 5 Vnd so yemand auch kempfft, wirt er doch nicht gekronet, er kempffe denn redlich. 6 Es sol aber der ackerman, der den acker bawet, der fruchten am ersten geniessen, Merck was ich sage, 7 der herr aber wirt dyr verstand ynn allen dingen geben.

8 Halt ynn gedechtnis, Jhesum Christum der aufferstanden ist von den todten, aus dem samen Dauid, nach meynem Euangelio, 9 ynn wilchem ich mich leyde biß an die bande, als eyn vbelthetter, aber Gottis wortt ist nicht gepunden, 10 Darumb dulde ichs alles vmb der außerweleten willen, auff das auch sie die selickeyt erlangen ynn Christo Jhesu, mit ewiger herlickeyt.

11 Das ist yhe gewißlich war, Sind wir mit gestorben, so werden wyr mit leben, 12 Dulden wyr, so werden wyr mit hyrschen, Verleugnen wyr, so wirt yhener vns auch verleugnen, 13 Glewben wyr nicht, so bleybet er trewe, er kan sich selbs nicht leucken. 14 Solchs erynnere sie, vnd betzeuge fur dem herrn, das sie nicht vmb wort zancken, wilchs nichts nutz ist, denn abtzuwenden die da zuhoren.

15 Befleyß dich Gotte zuertzeygen eynen bewerten vnd vnuertaddelichen erbeytter, der da recht schneytte das wort der warheyt. 16 Des vngeystlichen losen geschwetz entschlahe dich, denn es foddert viel an dem vngotlichem wesen, [278] 17 vnnd yhr wort das frisset vmb sich wie der krebs, vnter wilchen ist Hymeneos vnd Philetus, 18 wilche der warheyt gefeylet haben, vnd sagen die aufferstehung sey schon geschehen, vnd haben ettlicher glawben verkeret.

19 Aber der feste grund Gottis bestehet, vnd hat dißen sigel, Der herr kennet die seynen, vnnd es trette ab von vngerechtickeyt, wer den namen Christi anrufft. 20 Ynn eynem grossen hauße aber sind nicht alleyne guldene vnd sylberne gefeß, sondern auch hultzerne vnd topffern, vnnd ettliche zu eehren, ettlich aber zu vneehren. 21 Szo nu yemandt sich reyniget von solchen leutten, der wirt eyn geheyliget faß seyn zu den eehren, dem haußherrn brauchlich, vnnd zu allem guttem werck bereyt.

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 336. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_342.jpg&oldid=- (Version vom 13.10.2016)