Seite:Luther Das Newe Testament Deutzsch 372.jpg

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selickeyt aus der acht lassen? wilche nach dem sie angefangen hatt, vnd geredt worden ist durch den herrn, ist sie auff vns befestiget, durch die, so es gehoret haben, 4 durch das mitzeugen Gottis, mitt zeychen, wunder, vnd mancherley krefften, vnd mit außteylung des heyligen geysts, nach seynem willen.

5 Denn er hat nicht den Engeln vnterthan, die zukunfftigen welt, dauon wyr reden. 6 Es betzeugt aber eyner an eynem ort, vnd spricht, Was ist der mensch, das du seyn gedenckist? vnnd des menschen son, das du yhn heymsuchist?Psal 8. 7 Du hast yhn eyn kleyne zeytt der Engel mangeln lassen, mit preyß vnd ehren(mangeln) Ebreysch laut diser verß also, Du hast yhn eyn kleyne zeyt Gotis mangeln lassen, das ist, du hast yhn verlassen die drey tage seyns leydens, als were keyn Got bey yhm, wo aber Got nicht ist, da ist auch keyn Engel noch keyn gotlich hulffe, wie vor hyn, da er groß wunderwerck that. hastu yhn gekronet, vnnd hast yhn gesetzt vber die werck deyner hende, 8 Alles hastu vnterthan zu seynen fussen. Ynn dem, das er yhm alles hat vnterthan, hatt er nichts gelassen, das yhm nicht vnterthan sey. Jtzt aber sehen wyr noch nicht, das yhm alles vnterthan ist, 9 Den aber, der ein kleyne zeyt der Engel mangellet hat, sehen wyr, das es Jhesus ist, durchs leyden vnd den todt gekronet mit preyß vnd eehren, auff das er von Gottis gnaden fur alle den todt schmecket.

10 Denn es zymete dem, vmb des willen alle ding sind, vnd durch den alle ding sind, der da viel kinder hat zur herlickeyt gefuret, das er den Hertzogen yhrer selickeyt, durch leyden volkomen mechte, 11 syntemal sie alle von eynem komen, beyd der da heyliget vnd die da geheyliget werden, Vmb der sach willen, schemet er sich auch nicht sie bruder zu heyssen, 12 vnd spricht, JchPsal. 21.
Psal. 17.
Jsa. 8.
wil verkundigen deynen namen meynen brudern, vnd mitten ynn der gemeyne dyr lobsingen. Vnd abermal, Jch wil meyn vertrawen auff yhn setzen. 13 Vnd abermal, Sihe da, ich vnd meyne kinder, wilche myr Got geben hat.

14 Nach dem nu die kinder fleysch vnnd blutt haben, ist ers auch gleychermaß teylhafftig worden, auff das er durch den todt die macht neme, dem, der des tods gewalt hatte, das ist, dem teuffel, 15 vnnd erlosete die, so durch furcht des tods, ynn gantzem leben pflichtig waren der knechtschafft. 16 Denn er [350] nympt nyrgent die Engel an sich, sondern den samen Abrahe nympt er an sich. 17 Daher must er aller dinge seynen brudern gleych werden, auff das er barmhertzig wurde, vnd eyn trewer hohe priester fur Gott, zu versunen die sunde des volcks. 18 Denn darynnen er gelytten hat vnd versucht ist, kan er helffen denen, die versucht werden.

Das Dritte Capitel.

Daher, yhr heyligen bruder, die yhr teylhafftig seyt des hymlischen beruffs, nemet war des Apostels vnd hohen priesters vnserer bekentnis, Christon Jhesum, 2 der do trew ist dem, der yhn gemacht hat (wie auch Moses) ynn seynem gantzen hause, 3 Diser aber ist grossers preys werd denn Moses, nach

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 366. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_372.jpg&oldid=- (Version vom 7.10.2016)