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Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch

fewr flamme, 15 vnd seyne fusse, gleych wie eyn gluend ertz, vnnd seyne stym wie gros wasser rausschen, 16 vnnd hatte sieben sterne ynn seyner hand, vnnd aus seynem mund gieng eyn scharff zweyschneyttig schwerd, vnd seyn angesicht leucht wie die helle sonne.

17 Vnd als ich yhn sahe, fiel ich zu seynen fussen als eyn todter, vnd er legt seyne rechte hand auff mich, vnd sprach zu myr, furcht dich nicht, Jch byn der erst vnnd der letzt, 18 vnnd lebendig, ich war tod, vnnd sihe, ich byn lebendig von ewigkeyt zu ewickeyt, vnd habe die schlussel der helle vnd des tods, 19 Schreybe was du gesehen hast, vnd was da ist, vnnd was geschehen soll darnach, 20 das geheymnis der sieben sternen, die du gesehen hast ynn meyner hand, vnd die sieben gulden leuchter, Die sieben sterne sind engel der sieben gemeynen, vnd die sieben leuchter, die du gesehen hast, sind sieben gemeyne.

Das Ander Capitel.

1 Vnd dem Engell der gemeynen zu Epheson schreybe, Das saget der da hellt die sieben sterne ynn seyner rechten, der da wandellt mitten vnter den guldenen leuchtern, 2 Jch weys deyne werck vnd deyne erbeyt, vnd deyne geduld, vnd das du die bosen nit tragen kanst, vnd hast versucht die, so do sagen, sie seyen Apostel[1], vnd sinds nit, vnd hast sie lugener erfunden, 3 vnd hast teuffet, vnd hast gedullt, vnd vmb meynes namens willen hastu geerbeytet vnnd bist nicht mude worden, 4 Aber ich habe widder dich, das du die erste liebe verlassen hast, 5 Gedenck wo von du gefallen bist vnnd thu pus, vnd thu die ersten werck, wo aber nicht, werd ich dyr komen balde, vnd deynen leuchter bewegen von seyner stell, wo du nit pus thust, 6 Aber das hastu, das du die werck der Nicolaiten hassist, wilch ich auch hasse. 7 Wer oren hat der hore, was der geyst den gemeynen saget, Wer vberwindet, dem wyll[2] ich zu essen geben von dem holtz des lebens, das da ist mitten ym Paradis Gottis.

8 Vnd dem Engel der gemeynen zu Smyrnen schreybe, Das saget der erst vnd der letzt, der todt war, vnd ist lebendig worden, 9 Jch weys deyne werck vnd deyn trubsall vnnd deyn armut (du bist aber reych) vnd die verlesterung [426] von denen die da sagen, sie sind Juden, vnd sinds nicht, sondern sind des teuffels schule, 10 furcht dich fur der keynem, das du leyden wirst, Sihe, der teuffell wirt ettlich von euch ynn die gefengnis werffen, auff das yhr versucht werdet, vnnd werdet trubsall haben zehen tage, Sey getrew, bis an den todt, so wil ich dyr die kron des lebens geben, 11 Wer oren hat, der hore, was der geyst den gemeynen sagt, Wer vbirwindet, dem soll keyn leyd geschehen von dem andern tod.

12 Vnnd dem Engel der gemeynen zu Pergamon schreybe, das sagt der da hatt das scharffe tzweyschneydige schwerd, 13 Jch weys deyne werck, vnd wo du wonst, das da des teuffels stuel ist, vnd helltist meynen namen, vnd hast meynen glawben nicht verleucket, vnd ynn meynen tagen,


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Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 392. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_398.jpg&oldid=- (Version vom 6.10.2016)