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Johann Tobias Müller, Johannes Fronmüller, Adolph Stählin: Zum Ehrengedächtniß eines treuen Knechtes Christi, des hochhwürdigen Herrn Christ. Phil. Heinr. Brandt, weil. K. B. Kirchenraths, evangel.-luth. Pfarrers zu Kattenhochstadt bei Weissenburg a. S

Seine Zusage, durch die ER selbst sich gebunden hat gegen uns, hat getrost gehofft und geglaubt, daß Der nicht lügt, sondern daß es gehen müsse nach Seiner Zusage, und daß erfüllt werden müsse unser Gebet: „Deine Gnade müsse mein Trost sein, wie Du Deinem Knechte zugesagt hast.“ In dem Glauben hat er sich geworfen seinem Heiland zu Füßen und an die Brust; in dem Glauben hat er sich eingeschlossen in seines Erlösers Herz. In dem Glauben hat er das Lied seiner Wallfahrt sein lassen, welches er sich bestimmte zu seinem letzten Lied auf Erden: „HErr, mein Hirt, Brunn aller Freuden! Ich bin Dein, Du bist mein, Niemand kann uns scheiden. Ich bin Dein, weil Du Dein Leben und Dein Blut mir zu gut in den Tod gegeben. Du bist mein, weil ich Dich fasse und Dich nicht, o mein Licht, aus dem Herzen lasse.“

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 In dem Glauben an Gottes Zusage ist er hingegangen, hat gekämpft und gesiegt. Aus dem Glauben an Gottes Zusage ist ihm gekommen Friede und Ruhe in die Seele, Freude und Trost ins Gemüth. Im Glauben an Gottes Zusage ist er dahingefahren gleich der stillen, sanften Abendsonne, die ihr Tagewerk vollbracht hat und gesegnet hat auf ihrem ganzen Lauf. Doch nein! mein lieber, seliger Vater! Ich soll dich ja nicht loben. Dein Glaube, dein Friede, deine Freude war nur ein schwaches Gegengrüßen gegen die viel tausend Grüße, mit denen dich dein gnädiger Tröster JEsus Christus erquickt und gesegnet hat. Aber nun ist dein Glaube gewandelt in’s Schauen! Nun stehst du vor Gottes Thron und schaust Ihn, den du geglaubt, geliebt und bekannt hast dein Leben lang! Nun nimm deine ewige Harfe und stimme ihre Saiten zu den Tönen des Liedes: „Ich will singen von der Gnade des HErrn ewiglich und seine Wahrheit verkündigen

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Johann Tobias Müller, Johannes Fronmüller, Adolph Stählin: Zum Ehrengedächtniß eines treuen Knechtes Christi, des hochhwürdigen Herrn Christ. Phil. Heinr. Brandt, weil. K. B. Kirchenraths, evangel.-luth. Pfarrers zu Kattenhochstadt bei Weissenburg a. S. Joh. Phil Raw, Nürnberg 1857, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:M%C3%BCller,_Fronm%C3%BCller,_St%C3%A4hlin_-_Zum_Ehrenged%C3%A4chtni%C3%9F_Christian_Philipp_Heinrich_Brandt.pdf/14&oldid=- (Version vom 26.9.2016)