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Hinter der Hauptstellung befinden sich, in Wäldern oder hinter Höhen versteckt, die Mannschaftsunterstände für die Bereitschaftstruppe, teils in den Boden eingebaut, teils als Blockhäuser erstellt. Sie sind splittersicher und so stark gebaut, daß sie gegen Feldartillerie genügenden Schutz gewähren. Die Bedachung besteht aus einer dreifachen Lage von Holzstämmen, zwischen denen Lagen von Erde und Laub eingeschoben sind. Besonders stark sind die Batterieunterstände und Munitionsstände der Artillerie ausgebaut. Die Mannschaftsunterstände bieten Raum für fünfzehn bis zwanzig Mann, größere Unterstände werden vermieden, damit bei einer Beschießung durch schwere Artillerie, deren Volltreffer die Decken durchschlagen könnten, nicht allzu große Verluste eintreten. Eine einzige in einen Unterstand einschlagende schwere Sprenggranate vermag vierzig bis fünfzig Mann kampfunfähig zu machen. Die Verteilung der Mannschaft in kleinere Unterkunftsräume erscheint daher sehr zweckmäßig. In einem der von uns besuchten Abschnitte sind nicht weniger als einundneunzig Unterstände gebaut worden, die zur Unterbringung eines Bereitschaftsbataillons bestimmt sind. Alle Unterstände sind mit Holzverschalungen versehen, heizbar, mit Pritschen, Stroh oder Laub ausgerüstet. Die Räume der Kommandostellen entbehren nicht einer einfachen, aber wohnlichen Einrichtung. Verbandräume für Verwundete, Pferdestallungen, Unterstände für Befehls- und Beobachtungsstellen, die unter sich,

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Karl Müller: Kriegsbriefe eines neutralen Offiziers. Velhagen & Klasing, Bielefeld ; Leipzig 1915, Seite 192. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:M%C3%BCllerKriegsbriefe.pdf/196&oldid=- (Version vom 1.8.2018)