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genannt, zum Zeichen, dass die durch den Krieg mächtig angeregte deutsche Sprachreinigungsbewegung ihr Recht auch im Heere geltend macht), sodann Schneestöcke und Rucksack. Als Bindung wird ausschließlich die Bilgeri-Bindung verwendet, weil nach dem Urteil der Berufenen nur sie ein bequemes Kniend- und Liegendschießen gestattet und den Übergang aus der Fahr- in die Schießstellung rascher und besser als irgend eine andere Bindung ermöglicht. Eine Anzahl Leute sind nebst den Schneeschuhen noch mit Schneereifen ausgerüstet, die bei schwerer Belastung des Mannes und bei weichem, tiefem Schnee besser als die Schneeschuhe gegen das Einsinken schützen. Die Bekleidung der Schneeschuhläufer ist das Feldgrau des übrigen Feldheeres. Selbstverständlich ist die Schneeschuhtruppe so ausgebildet, daß sie mit abgelegten Schneeschuhen, als gewöhnliche Gebirgstruppe, verwendet werden kann. So findet man nun diese mitten im Kriege improvisierte, trefflich geschulte, junge Winter- und Gebirgstruppe vom Südfuße der Hochvogesen bis an ihre nördlichen Ausläufer im lothringischen Grenzgebiet, tatenfreudig und unternehmungslustig. Eine hervorragende Neuschöpfung der deutschen Heeresverwaltung und Heeresleitung und ein glänzendes Zeugnis ihrer Fähigkeit, sich neuen Verhältnissen und neuen Bedürfnissen anzupassen und die dafür geeigneten Kriegsmittel zu schaffen.

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Karl Müller: Kriegsbriefe eines neutralen Offiziers. Velhagen & Klasing, Bielefeld ; Leipzig 1915, Seite 241. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:M%C3%BCllerKriegsbriefe.pdf/245&oldid=- (Version vom 1.8.2018)