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auch in das Wasser kommt, zusammen krümmt, und es ihm überhaupt, bey genauer Untersuchung an der innern Einrichtung und sonstigen Beschaffenheit eines Wurms fehlt. Es ist nunmehr eine durch Anatomie und Erfahrung erwiesene ganz falsche und so gar äusserst gefährliche Meinung, den Hunden diesen sogenannten Tollwurm zu nehmen, um dadurch zu verhüten, daß sie nicht ganz wütend werden oder um sich beissen, sondern beym eintretenden Fall nur den ersten Grad dieser Krankheit, oder die so genannte stille Wut bekommen, da durch das Hinwegnehmen dieses Muskels den Hunden das Lecken des Wassers beschwerlicher gemacht, und auf diese Art eine größere Veranlassung zum Tollwerden gegeben wird. Durch wiederhohlte und genaue, insonderheit auf Befehl der königl. Preußischen und fürstl. Lippischen Regierung, von sachkundigen Männern in den letzten Jahren angestellte Untersuchungen und Erfahrungen,[1] ist es ausser allen


  1. Man s. Hamiltons Bemerkungen über die Mittel wider den Biß toller Hunde und anderer Thiere, nebst Widerlegung des Irrthums vom Wurmnehmen, aus dem Englischen übersetzt von D. Michaelis, 1787. wovon in Götzens Buch: Natur, Menschenleben und Vorsehung ein Auszug steht, Pyls Repertor. für die öffentl. und gerichtliche Arzneywissenschaft. Scherfs Archiv der medicin. Policey.
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Anonym: Macht der Vorurtheile und des Aberglaubens in: Journal von und für Franken, Band 3. Raw, Nürnberg 1791, Seite 338. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Macht_der_Vorurtheile_und_des_Aberglaubens.pdf/6&oldid=- (Version vom 9.10.2016)