Seite:Maehrchenkranz fuer Kinder 038.jpg

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klagte dem Mädchen sein Leid. Das Mädchen trug ihm nun auf, in dem Gewölbe weiter zu gehen, da würde er die Schönste auf Erden finden. Er fand aber nur große Kammern voll Gold und Edelsteinen und einen großen Frosch, der an einem Teich saß. Der Frosch betrachtete ihn einige Augenblicke, und sagte dann: „Umarme mich, und senke dich mit mir in’s Wasser.“ Das sagte der Frosch ihm drei Mal, da that er es denn; aber kaum hatten sie das Wasser berührt, so hielt er die schönste Jungfrau in seinem Arm, gegen welche die Jungfrauen der Brüder ordentlich garstig aussahen.

Der König entschied nun, daß dem Jüngsten das Reich gehöre, da er ihm drei Mal das Beste gebracht hätte. Darüber waren aber die beiden anderen Brüder unwillig, und sagten, derjenige solle das Reich haben, dessen Jungfrau bis zu dem Ring hinaufspringen könne, der mitten im Saale hing. Die Jungfrauen der älteren Brüder sprangen und sprangen, doch vergeblich, sie konnten den Ring nicht berühren; die Jungfrau des dritten sprang aber mit leichter Mühe hinan, und hatte den Ring sogleich erlangt.

Die Brüder wollten ihm dennoch das Reich nicht lassen; der König aber sagte: „Nun ist es genug!“ und der dritte bekam das Reich, und heirathete die Jungfrau.

Da wurden die Brüder zornig gegen ihre Jungfrauen, und jagten sie fort, weil sie ihnen das Reich nicht hatten erspringen können.


7.
Das Himmelsschäfchen.

Eine Mutter hatte ein kleines Töchterchen, mit diesem ging sie spazieren, hinaus auf das grüne Feld. Die Sonne