Seite:Maehrchenkranz fuer Kinder 115.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Beide können hinrichten lassen; er vergalt ihnen aber Böses mit Gutem. Da gingen sie in sich, und bereueten ihre Fehler, und baten ihn um Vergebung für Alles, was sie unrecht an ihm gethan hätten. Bubu söhnte sich wieder mit ihnen aus, und bot ihnen brüderlich die Hand, und sagte: „Ich habe Alles vergeben, nur bessert euch, und führt euch brav und rechtschaffen auf, und ihr werdet immer einen guten Bruder an mir finden.“ Darauf entließ er sie mit reichen Geschenken.

Bald, nachdem dies vorgefallen war, erhielt der König Bubu einen Besuch von seiner Pathe, der Fee Selma, welcher er sein ganzes Königreich zu verdanken hatte. Sie kam in der Nacht, mitten durch die Luft, auf einem leichten und prächtigen, mit vier fliegenden Löwen bespannten Wagen gefahren. Vor ihr her, über ihr und hinter ihr, flogen große leuchtende Kugeln, die wie Sonnen die ganze Stadt erleuchteten. Als sie sich auf dem Schloßplatz niederließ und ausstieg, konnte man nicht genug die Pracht ihres Gewandes und die Juwelen bewundern, die auf ihrem Kopfputz, an ihrem Halse, an ihrer Brust und an ihren Armen und Fingern blitzten. Der König eilte ihr entgegen, und führte sie mit einer andern jungen und schönen Dame, die sie bei sich hatte, die Schloßtreppe hinauf. Nach einigen Tagen heirathete Bubu die schöne fremde Dame, da sie sich Beide sehr lieb gewonnen hatten, und sie feierten ihre Vermählung mit großer königlicher Pracht.

So war nun Bubu nicht nur ein glücklicher König, sondern auch ein glücklicher Ehegemahl, und all dies Glück hatte er seiner gütigen Beschützerin, der Fee Selma, seiner guten Gesinnung und seiner braven Aufführung zu verdanken.