Seite:Maehrchenkranz fuer Kinder 136.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

großen Bette, und schliefen, und statt der Nachtmützen hatten sie goldene Kronen auf den Köpfen.

In derselben Kammer stand ein anderes, eben so großes Bette. In dieses legte die Frau des Popanzes die sieben Knaben.

Wie nun Alles schlief, der Popanz und seine Frau, die kleinen Popanzmädchen und Däumlings Brüder, da stand dieser, dem einfiel, der alte Popanz könne wohl über Nacht noch Appetit bekommen, ein oder ein Paar Kinder zu speisen, oder sie zu schlachten, ganz stille auf, schlich zu dem Bette hin, worin die Mädchen lagen, und nahm ihnen leise die goldenen Kronen von den Köpfen, und setzte ihnen dafür seine und seiner Brüder Mützen, die Kronen aber sich und seinen Geschwistern auf.

Und richtig, wie er gedacht hatte, geschah es auch. Um Mitternacht wachte der alte Menschenfresser auf, und da er ein Mann war, der nicht gern auf den andern Tag verschob, was er denselben noch thun zu können meinte, so stand er auf, und sagte vor sich hin: Wollen mal sehen, was die kleinen Krabauters machen. Nun tappte er im Finstern in der Kammer herum, und kam an das rechte Bette, wo die Knaben lagen, greift aber zur völligen Sicherheit, weil es noch dunkel war, auf die Köpfe der Kleinen, und fühlt die goldenen Kronen. „Ei, ei!“ murmelt er vor sich hin, „da hätte ich was Sauberes machen können; fürwahr, ich habe doch wohl gestern Abend ein oder zwei Becherchen zu viel getrunken!“

Damit ging er nach dem andern Bette, wo seine Popänzchen schliefen, und da er auf den Köpfen der Schlafenden die Mützen fand, brummte er: „Ach, da sind sie ja! Nun, ihr Bürschchen, dies Mal sollt ihr mir nicht davon kommen.“ Und somit nimmt er sein Schlachtmesser