Seite:Marggraf Friedrich des Vierten von Brandenburg Besuch zu Nürnberg im Jahr 1496.pdf/11

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Rieters Haus, und ließ den am andern Ende befindlichen Löffelholz zum Gesteche aufrufen. Im vollesten Fluge mit eingelegten Lanzen rannten beyde in der Mitte auf einander: auch er wich unwiderstehlich Löffelholzens ritterlicher Faust und räumte den Sattel: langsam und unermattet ritte sein Überwinder die Bahn hinab, indem Friedrich schnell sich in die Höhe und aufs Pferd helfen ließ, und zum Zeichen, daß er unbeschädigt sey, einigemahl den Kampfplatz durchsprengte. Noch war sein Muth nicht gesunken, Löffelholz noch zu neuem Kampfe bereit: abermahl stießen sie mit ritterlicher Stärke zusammen, jeder überwand den andern, denn jeder fiel. Einen solchen Gegner hatte Friedrich noch nicht, unter den vielen, mit denen er in ritterlichen Spielen gekämpft hatte, gehabt. Schnell sprang er von der Bahn auf, ging auf Löffelholzen zu und schlug seine tapfere Hand in dessen Rechte: „Wir haben uns ein Stecher zu seyn vermeinet, aber du bist wahrlich auch einer, sprach er, komm zu uns, wir wollen ganze Freundschaft machen.“ „Gnädiger Herr,“ antwortete dieser „Euer Fürstlich Gnaden sind mir hier ganz unbekannt!“ „Schweig“ fiel ihm Friedrich in die Rede, „schweig Löffelholz! du hast dich gegen uns ritterlich und wohl