Seite:Meier Volksmärchen aus Schwaben 011.jpg

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Zwick, zwick,
Ein schönes Vöglein bin ich!
Meine Mutter hat mich kocht,
Mein Vater hat mich geßt.

Kaum aber war das Lied aus, so fiel der Eichbaum krachend um und schlug die böse Frau todt. Dem Holzhauer aber geschah kein Leid.


3. Der Räuber und die Hausthiere.

Da war einmal ein Müllerknecht, der hatte seinem Herrn schon viele Jahre lang treu und fleißig gedient, und war alt geworden in der Mühle, also, daß die schwere Arbeit, die er hier zu verrichten hatte, endlich über seine Kräfte gieng. Da sprach er eines Morgens zu seinem Herrn: „Ich kann Dir nicht länger dienen, ich bin zu schwach; entlaß mich deshalb und gib mir meinen Lohn!“ Der Müller sagte: „jetzt ist nicht die Wanderzeit der Knechte; übrigens kannst Du gehen, wenn Du willst, aber Lohn bekommst Du nicht.“ Da wollte der alte Knecht lieber seinen Lohn fahren laßen, als sich noch länger in der Mühle so abquälen, und verabschiedete sich von seinem Herrn.

Ehe er aber das Haus verließ, gieng er noch zu den Thieren, die er bis dahin gefüttert und gepflegt hatte, um ihnen Lebewohl zu sagen. Als er nun zuerst von dem

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Ernst Meier: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben. Scheitlin, Stuttgart 1852, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meier_Volksm%C3%A4rchen_aus_Schwaben_011.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)