Seite:Meier Volksmärchen aus Schwaben 036.jpg

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dürften. Und da dauerte es auch nicht lange, da fanden sie tief in einer Felsenhöhle die drei Pferde und brachten sie ihrem Herrn, und der führte sie dem Könige zu.

Das alte Mütterchen aber staunte nicht wenig, als der König ihr die Pferde wieder brachte; dann legte er sich in sein Bett, um ein wenig auszuruhen und hörte alsbald, wie die Frau mit ihren Söhnen zankte, daß sie nicht beßer sich versteckt hätten; denn die drei Pferde waren eben ihre Söhne Donner, Blitz und Wetter, die sie in diese Thiere verwandelt hatte. Die Söhne aber sagten: „hätte der Wolfskönig nicht zwölftausend Diener ausgeschickt, so hätte uns gewiß Niemand gefunden.“ Dann sagte die Mutter: „so versteckt Euch in der folgenden Nacht tief im Waßer, da können die Boten des Wolfskönigs Euch nicht suchen.“

Am Abend bekam der König wieder die drei Pferde, und das Mütterchen sagte, daß er ja keins verlieren möchte, und der König meinte, er wolle wohl Acht geben und die Pferde wieder heimbringen. Darauf gieng es ihm aber gerade so wie in der ersten Nacht. Ein paar Stunden lang weideten die Pferde und er hatte sie beständig vor Augen; dann aber waren sie plötzlich wie der Blitz verschwunden. Der König aber blieb ganz ruhig und dachte: der Fischkönig wird dir wohl helfen; und kaum hatte er dieß still gedacht, so war der Fischkönig auch schon da und fragte ihn, was er wünsche. Nachdem der König es ihm gesagt, entbot er alle Fische, die mußten alle Gewäßer durchschwimmen und durchsuchen, und fanden am Ende auch richtig tief auf dem Grunde des Meers unter einem gewaltigen Steine die

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Ernst Meier: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben. Scheitlin, Stuttgart 1852, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meier_Volksm%C3%A4rchen_aus_Schwaben_036.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)