Seite:Meier Volksmärchen aus Schwaben 042.jpg

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aus und nicht ein konnte, und quälten ihn eine ganze Stunde lang. Weil er’s aber still ertrug, giengen sie fort, ohne ihn zu beschädigen. Am folgenden Tage kamen die Drachen als „Krotten“ (Kröten) und schoßen in Einem fort feurige Kugeln auf den Jäger ab, daß es schier nicht mehr zum Aushalten war; aber er hielt es doch aus und gab keinen Laut von sich, so daß sie nach einer Stunde ihn wieder verließen. – Am dritten Tage endlich kamen sie wieder als ungeheure Schlangen und nahmen den ganzen Jäger frei in ihren Rachen, daß es ihm höllenangst wurde und er meinte, er müße schreien und könne es nicht länger ertragen; aber aus Liebe zu seiner Frau ertrug er’s doch. Und als die dritte Stunde nun um war, da standen plötzlich statt der drei Schlangen drei vornehme Frauen da. Das waren die drei verwünschten Schwäne, die er jetzt mit einander erlöst hatte; und die blieben nun auch bei ihm und bei seiner Frau in dem Schloße, und Alle lebten in Frieden und Freude beisammen und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch.


8. Die vier Brüder.

Es waren einmal vier Brüder, die hießen Hans, Jörg, Jockel und Michel, davon war der erste ein Scharfschütz, der zweite ein Windbläser, der dritte ein Läufer und der vierte, der Michel, der war so stark, daß er die dicksten Eichen nur

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Ernst Meier: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben. Scheitlin, Stuttgart 1852, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meier_Volksm%C3%A4rchen_aus_Schwaben_042.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)