Seite:Meier Volksmärchen aus Schwaben 072.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

seiner Mutter heimzukehren. Die verwunderte sich sehr, daß der Sohn so spät und ohne sein Pferd kam. Als er ihr aber sagte, daß er unterwegs sich besonnen und das Pferd ebenfalls dem Himmelsreisenden mitgegeben habe, damit er die Sachen schneller dem Vater überbringen könne, da gab die Mutter sich gern zufrieden, und auch der Sohn hat nicht weiter von der Sache gesprochen.


21. Der dumme Hans.

Ein Wirth hatte einen einzigen Sohn, der hieß Hans, der mochte nichts arbeiten und nichts lernen und blieb in allen Dingen dumm. Da sagte sein Vater zu ihm eines Tages: „Hör’ mal, Hans, Du bist nun groß und stark, verstehst aber noch nichts; Du mußt jetzt fort von hier und in der Welt Dich umsehen und wandern, damit Du auch gescheidt wirst.“ „Ja Vater,“ sagte Hans, „das will ich thun; gib mir nur Geld, daß ich leben kann!“ Das versprach ihm der Vater; sagte aber, daß er vor der Abreise erst noch beichten müße.

Nachdem Hans nun gebeichtet hatte, gab ihm der Pfarrer folgende vier Punkte als Buße mit auf den Weg: erstens, er solle sieben Jahre lang keinen Wein trinken; zweitens, sieben Jahre lang kein Fleisch eßen; drittens, sieben Jahre lang in keinem Federbett liegen, und viertens, diese

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Meier: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben. Scheitlin, Stuttgart 1852, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meier_Volksm%C3%A4rchen_aus_Schwaben_072.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)