Seite:Meier Volksmärchen aus Schwaben 120.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

müßten wieder eine Leiche heraustragen wie noch jedesmal, wenn Jemand es gewagt hatte, in dem Schloße zu schlafen; und sie verwunderten sich daher sehr, als sie dießmal den Mann noch am Leben sahen. „Da ihr doch gekommen seid, sprach er, um etwas fortzutragen, so könnt ihr anstatt meiner eine Kiste mitnehmen.“ Dann führte er sie in den Keller und sie mußten die schwere Kiste in’s Wirthshaus bringen. Hier erzählte der Mann nun Alles dem Wirthe, was ihm begegnet war und öffnete die Kiste. Da war sie mit lauter Goldstücken angefüllt. – Der Wirth aber freute sich, daß das verrufene Schloß nun endlich von den Geistern befreit worden war, und theilte das Geld mit dem armen Wanderer, so daß sie Beide plötzlich die reichsten Leute wurden.


33. Der angeführte Teufel.

Ein junger Mann hatte mit dem Teufel folgenden Vertrag gemacht: der Teufel versorgte den Mann mit Geld; dafür sollte der Mann zu einer bestimmten Zeit den Teufel einen ganzen Tag lang mit Arbeit beschäftigen; wenn der Mann das könne, so wollte der Teufel ihm das Geld umsonst gebracht haben; könne er es aber nicht, so sollte der Mann dem Teufel gehören und dieser ihn holen dürfen. – Da traf sich’s eben, daß die festgesetzte Zeit um war, als der Mann Hochzeit hielt; und ein Knabe trat zu ihm hin

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Meier: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben. Scheitlin, Stuttgart 1852, Seite 120. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meier_Volksm%C3%A4rchen_aus_Schwaben_120.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)