Seite:Meier Volksmärchen aus Schwaben 204.jpg

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herunter und stand da als ein schöner junger Mann. Da waren beide seelenvergnügt und hielten Hochzeit und lebten glücklich mit einander bis an ihr Ende.


58. Der Drachentödter.

Es war einmal ein König, der hatte drei Söhne, die ließ er alle auf gleiche Weise kleiden, und gab jedem ein Schwert und viel Geld und sagte: nun sollten sie auf Reisen ihr Glück versuchen und in der Welt sich umsehen. Ja, dazu waren auch die drei Brüder sogleich bereit und zogen mit einander fort in die weite Welt hinaus. – Wie sie nun schon ein gutes Stück gewandert waren, beschloßen sie, sich zu trennen, und steckten ihre Schwerter zusammen in eine Tanne; wenn dann Einer von uns zurückkommt, so kann er gleich sehen, ob wir noch alle am Leben sind, sagten sie; hat das Schwert Einen Rostflecken, so ist Einer von uns todt; hat es zwei, so sind zwei von uns todt; hat es aber drei, so sind wir alle mit einander todt. Dann gieng der eine zur Rechten, der andre zur Linken; der jüngste aber gieng grad aus und kam bald in einen großen großen Wald.

Wie er nun so allein seinen Weg dahingieng und eben an nichts dachte, kam ihm mit einem Male ein Bär entgegen. Da griff er flink nach seiner Flinte und legte an

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Ernst Meier: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben. Scheitlin, Stuttgart 1852, Seite 204. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meier_Volksm%C3%A4rchen_aus_Schwaben_204.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)